Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

niedrige Frustrationstoleranz u. Wutanfälle bei 3-jährigen

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: niedrige Frustrationstoleranz u. Wutanfälle bei 3-jährigen

malin78

Beitrag melden

Mein Sohn ist 3,5 J., er ist der Mittlere von drei Kindern (Bruder 2 J., Schwester 7 J.). Er hat immer wieder Wutanfälle (seit er sich fortbewegen kann), kann sich nicht an Regeln halten u. ist schnell frustriert. Wenn andere nicht das machen, was er möchte, wird er so wütend, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hat, d.h. er ist dann eine Gefahr für sich selbst u. auch für andere. Er schreit (sehr lange), schmeißt mit Sachen, beißt, kneift, haut, wirft sich einfach hin. Er denkt sein Wille steht über allen anderen u. es muss immer alles sofort umgesetzt werden. Die Geschwister sind eher ruhig u. genügsam. Ich versuche immer ruhig zu bleiben, aber trotzdem konsequent. Ansonsten ist er ein fröhliches u. offenes Kind, aber sehr sensibel. Er spricht noch nicht wie Gleichaltrige, hat noch eine Windel, geht leider noch nicht in den Kiga (kein Platz bekommen). Ich hab ihn nie schreien gelassen. Vater beteiligt sich wenig an Erziehung (leider). Was können wir machen - wir sind ratlos!


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, die mittleren Kinder in der Geschwisterfolge haben es besonders schwer. Das jedenfalls wissen viele Eltern zu berichten. Sie haben immer ein älteres Geschwisterkind über sich, das alles besser kann und mehr darf und eines unter sich, mit dem größere Nachsicht geübt wird, weil es jünger ist. Aber das ist sicher nur ein kleiner Teil des Problems. Warum gerade Ihr mittelerer Sohn so schwierig ist, lässt sich ohne viele gezielte Angaben über das bestehende Eltern-Kind-Verhältnis nicht sagen. Möglicherweise vertragen sich seine Anlagen nicht mit den Erwartungen in der Familie. War er denn als Säugling auch schon impulsiv, leicht frustrierbar und ungeduldig? Geht man mit einem solchen Kind nämlich mit strengen, Grenzen setzenden Erziehungsmethoden um, werden sie leicht aggressiv-oppositionell. Solche Kinder lernen es dann auch nicht oder zumindest schlecht, sich in die Gefühlswelt der anderen Menschen, insbesondere auch der Familienmitglieder hineinzudenken. Gerade für solche Kinder ist eine erfolgreiche Loslösung (s. gezielter Suchlauf) über den Vater sehr wichtig! Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn Sie mit Ihrem Sohn zusammen eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen aufsuchten und sich dort Rat holten. Denn solche Beziehungsstörungen, die drohen eine frühe Bindungsstörung zu werden, lassen sich nicht durch Beratungen über das Internet behandeln. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag, unser Sohn ist 10 Monate alt und hat seit Kurzem schon ganz viele Wutanfälle. Ich kenn das nur von Kleinkindern bis jetzt und weiß nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll, damit er nicht so oft so verärgert und traurig sein muss. Also ich weiß schon: liebevolles Begleiten, Erklären warum was nicht möglich ist jetzt, Alternative ...

Hallo Frau henkes,  Unser Sohn, 1 klasse hat in der letzten Zeit eine extrem niedrige Frustrationstoleranz. Bei Kleinigkeiten geht er hoch, weint, schimpft aber auch sehr unangemessen mit uns mit den neuesten aufgeschbappten svhimpfwörtern. Er versucht seit Schuleintritt immer cool zu sein und kässt auch gar nichts mehr sagen, bzw in manchen Ph ...

Hallo Frau Henkes, es geht um meine 3 jährige Tochter, die sich gerade in einer sehr schwierigen Phase befindet. Sie ist im Dezember große Schwester geworden. Die ersten Wochen war sie sehr eifersüchtig und wollte ihre kleinen Schwester nicht so richtig akzeptieren. Sie wusste, dass wir ein Baby haben, aber sie wollte sich nicht mit uns um es k ...

Sehr geehrte Frau Henkers Mein Name ist Mario und ich lebe mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen in Griechenland. Unser älterer Sohn wird im Februar 5 Jahre alt und unser jüngerer Sohn wird im Januar 3 Jahre alt. Wir sind eine multikulturelle Familie. Ich selber bin Deutsch - Grieche und meine Frau kommt aus den Philippinen. Deshalb wachsen un ...

Hallo Frau Henkes, Ich mache mir Sorgen um die Entwicklung meines 5 Jährigen Sohnes. Er ist an sich ein sehr aufgeschlossenes und Energie geladenes Kind. Gleichzeitig sensibel und feinfühlig. Auffällig ist, dass er versucht alle zu umschmeicheln mit Liebesbekundungen, so als würde er Angst haben, dass er sonst nicht gemocht werden würde. Seit J ...

Guten Tag Frau Henkes, Ich bin etwas verzweifelt wegen dem Verhalten von meinem Sohn (5,5 Jahre). Seit ein paar Wochen hat er im Kindergarten richtige Wutanfälle. Meistens wenn ihn ein anderes Kind schubst oder haut. Dann rennt er weg und wirft Sachen auf den Boden. Er ist in einem Waldkindergarten und letztes Mal ist er wohl ca. 200 Meter wegg ...

Liebe frau Henkes, Sie geben sehr wertvolle Rückmeldungen. Auf diesem Wege danke ich Ihnen für ihre tolle Arbeit hier im Forum! Unsere Tochter, 5 Jahre, war immer schon ein sehr gefühlsstarkes, autonomes Kind. Immer wieder hat sie wütende Perioden, in denen sie IMMER Zuhause haute, biss, Sachen umwarf etc. Diese Perioden gingen aber immer wi ...

Guten Tag, mein Sohn ist vor kurzem 4 Jahre alt geworden, geht seit einem Jahr in den Kindergarten und hat eine 10 Monate alte Schwester.  Er hat immer schon sehr an Gewohnheiten festgehalten und hatte immer schon regelmäßig Wutanfälle, aber in letzter Zeit ist es besonders schlimm. Er möchte, dass ich immer alles gleich mache. Mit ihm gleic ...

Hallo,  Meine Tochter hat seit ca. 3 Wochen immer mal wieder Wutanfälle. Erst einmal muss ich sie ca. 20 mal auffordern etwas zu tun, zum Beispiel die Schuhe anziehen. Wenn wir vom Kindergarten nach Hause laufen, bleibt sie auf halber Strecke stehen und läuft wieder zurück. Nach mehrmaligem auffordern nehme ich sie auf den Arm. Sie wehrt sich u ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 17 Monate alt und wurde heute das erste Mal für 4 Std. Durch seine Großeltern betreut. Tatsächlich sehen wir die Großeltern nicht besonders häufig (vielleicht einmal in 3 Wochen). Mein Sohn ist ein sehr aufgeschlossenes Kind und hat bis jetzt so gut wie garnicht gefremdelt. Er ist heute sofort mit den ...