Sandra88
Liebe Frau Henkes, Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Tatsächlich hat sich in mir auch alles gesträubt, als ich das weinende Kind übergeben habe. Es fühlt sich falsch an und ist nicht der weg, wie wir unsere Kinder erziehen wollen. Blöder weise habe ich mich von der Erzieherin unter Druck gesetzt gefühlt. Man möchte sich nicht von anderen beeinflussen lassen und tut es dann leiderdoch. In der kita herrscht die Meinung eine schnelle Übergabe wäre das beste für die Kinder. Umso länger man zögert umso schwerer. Am Dienstag habe ich meine Tochter ja wieder mit genommen, weil sie partout nicht wollte, dafür durfte ich mir dann direkt drei mal hintereinander von der Erzieherin im Beiseinmeiner Tochter anhören, dass sie jetzt mich erziehen würde. Mit meiner Tochter habe ich schon geredet und eigentlich kann sie ihre Gefühle schon sehr gut verbalisieren, aber in diesem Fall leider nicht. Sie sagt nur, dass sie nicht in den Kindergarten möchte und lieber bei mir bleiben will. Hinterher erzählt sie positiv. Ichglaube, dass mit rein spielt, dass sie sich vieles nicht traut, dass sie gerne dort tun würde. Mit anderen spielen, Spielsachen ausprobieren. Was würden Sie mir raten? Sie wieder mit nach Hause nehmen, wenn sie partout nicht will? Dies wäre möglich, da ich mit ihrem kleinen Bruder (5Monate) in Elternzeit bin. Aber eigentlich denken wir, dass ihr die kita sehr gut tun würde und mir fällt die adäquate Betreuung mit zwei Kindern auch deutlich schwerer. Vielen Dank!
Liebe Sandra, mit diesen weiteren Informationen kommt natürlich noch ein neuer Aspekt hinzu. Möglicherweise ist es für Ihre Tochter schwierig in den Kiga zu gehen, während der kleine Bruder zuhause bei Ihnen bleiben darf. Das könnte bei Ihrer Tochter unbewusst die immer gegebene Geschwisterrivalität mit der Angst vor Liebesverlust durch die Eltern neu aktivieren. Das wird Ihre Tochter Ihnen nicht sagen können, weil es eben unbewusste Prozesse sind. Vielleicht braucht Ihre Tochter hier noch eine weitere Stärkung des Selbstwertgefühls, um den Bruder nicht als Bedrohung zu empfinden. Solange wird sie "denken", dass sie bei Ihnen und dem Bruder bleiben muss um aufzupassen, dass da nichts passiert, was ihr schaden könnte. Sie vermuten dass Ihre Tochter spürt, dass sie sich Vieles noch nicht traut. Das lässt darauf schließen, dass sie vielleicht wirklich noch Zeit braucht, um auch auf dieser Ebene zu reifen (auch wenn die ErzieherInnen ihr schon große Reife zusprechen). Vielleicht können Sie sich etwas von dem Druck befreien, indem Sie sich klarmachen, dass Sie Ihre Tochter am besten kennen und wissen, was ihr guttut und was nicht. Wenn Sie Unbehagen dabei empfinden, Ihre weinende Tochter im Kiga zu lassen, dann können Sie dieses Gefühl ruhig ernst nehmen und sich davon leiten lassen. Es zählt mehr als die "pädagogische" Einwirkung der ErzieherInnen auf Sie. Sie müssen hier nicht erzogen werden! Sicherlich wird es für Sie anstrengender sein, wenn Sie beide Kinder zuhause haben. Für die psychische Entwicklung Ihrer Tochter kann es aber sehr sinnvoll sein zu erleben, dass sie genügend Zeit für ihre Entwicklungsschritte bekommt und nicht unter Druck gesetzt wird, wenn sie nicht "funktioniert". Nochmals alles Gute und eine gute Zeit miteinander Ingrid Henkes
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