Susanne3
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn, 10 Monate alt, beginnt zu weinen oder neuerdings wütend zu schauen, wenn mein Mann oder ich niesen, husten, schnauben oder lachen. Er ist auch insgesamt recht schreckhaft, weint beim Staubsaugen oder erschreckt sich, wenn mein Mann die Haustür öffnet (obwohl er sich dann gleich danach riesig freut und zu ihm krabbelt). Er macht ansonsten einen recht glücklichen Eindruck, ist Fremden offen gegenüber, lacht viel, isst gut und gerne, ist sehr neugierig, läuft schon ein paar Schritte alleine. Nur traue ich mich mittlerweile nicht mehr zu lachen, oder mich für ihn oder mit ihm zu freuen. Woran könnte es liegen, dass er darauf sensibel reagiert? Ist das einfach sein Temperament oder könnte ich mich vielleicht falsch verhalten haben? Kann ich etwas am Umgang mit ihm ändern, wäre es z.B. besser ihn tendetiell eher mehr oder weniger Reizen auszusetzen? Wir begleiten ihn bedürfnisorientiert, sind immer sofort auf seine Bedürfnisse eingegangen, haben ihn nie schreien gelassen, ich stille ihn noch neben der Beikost und er schläft mit im Familienbett. Freundliche Grüße Susanne
Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, etwas falsch gemacht zu haben. Manchmal nehmen Babys Geräusche sehr intensiv wahr. Sie können sich vor diesen Wahrnehmungen nicht schützen. Auch die Verstandesleistungen sind noch nicht so weit entwickelt, dass Ihr Sohn sich Geräusche erklären könnte. Die Geräuschempfindlichkeit legt sich in der Regel im Laufe der Entwicklung. Ersparen können Sie sie Ihrem Sohn nicht. Für Ihren Sohn ist es eine wichtige Erfahrung, dass Sie ihn durch diese Situationen liebevoll begleiten. So fühlt er sich in den Situationen, die ihn erschrecken, nicht allein gelassen. Sie müssen nicht aufhören zu lachen o.ä.. Trösten Sie Ihren Sohn, wenn er dann zu weinen beginnt. "Erklären" Sie ihm, dass Sie verstehen, wie laut es für ihn ist. Er kennt das Geräusch aber schon, lacht auch selber und darf auch laut sein. Es ist nicht sinnvoll, ein geräuschempfindliches Baby verstärkt lauten Geräuschen auszusetzen. An die üblichen Geräusche im Umfeld lernt Ihr Sohn, sich mit Ihrer Unterstützung allmählich zu gewöhnen. Die Situation mit dem Türöffnen des Vaters ist ein gutes Beispiel. Das Erschrecken Ihres Sohnes wird bald verblassen, wenn er sicher weiß, dass dann der Vater kommt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes