weekend
Hallo Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Antwort. Es gibt einem natürlich ein besseres Gefühl, wenn man liest, dass das "nicht alleine einschlafen können" nur ein Zeichen für eine starke Bindung ist. Allerdings belastet es mich an vielen Abenden, da es z.T. bis zu 1h dauert und sie sowieso nicht besonders viel schläft (nachts von ~8/9-6:30, tagsüber ~1h). Es fehlt dadurch im Alltag einfach die Zeit für mich und für die Beziehung zu meinem Mann. Sie schreiben, wenn man es als störend empfinde, müsse man mit der Enttäuschung umgehen. Dazu zwei Nachfragen: 1) Stört es die Bindung, wenn man es dem Kind "abgewöhnt"? Ich versuche derzeit, zumindest das "Fingerwurschteln" wegzulassen, sie meckert ziemlich, aber akzeptiert es letztlich, auch ohne den Körperkontakt einzuschlafen. 2) Wann gewöhnen sich Kinder den Wunsch nach Nähe beim Einschlafen selbst ab? Also wenn ich es jetzt weiter "aushalte", sitze ich dann noch ein halbes Jahr lang abends an ihrem Bett oder zehn Jahre? Nochmals herzlichen Dank für Ihre Antworten!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, es ist schwer dazu allgemeingültige Angaben zu machen, da schon die Situation u.a. von beiden Individuen und deren Beziehung abhängt. Wenn Sie ein KK in diesem Alter, das die Sicherheit des Kontaktes noch braucht, "entwöhnen" (sprich alleine lassen), wirkt sich das sicher auf die Beziehung aus. In der Regel brauchen die Kinder da noch die sichernde und beruhigende Wirkung der Bezugsperson. In Anwesenheit können Sie das verschieden gestalten, aber nur Sie können entscheiden, ob und wie stark Ihr Kind Sie braucht . Von dieser inneren und Beziehungsentwicklung hängt auch ab, wann die Kinder ohne Angst alleine einschlafen können. Je sicherer ihre Bindungserfahrungen sind, desto eher trauen sie sich auch was zu. Deshalb sind allgemeine Zeitangaben wenig nützlich. Ich kann deshalb nur vorschlagen, dem eigenen Gefühl (und der Einfühlung in die kindliche Situation) zu trauen und weniger sich auf Regelvorstellungen zu verlassen. Dr.Ludger Nohr
B-Fox
Hallo weekend, du wartest nicht auf meine Antwort, sondern auf die von Dr. Nohr, trotzdem möchte ich dir eine Erfahrung von mir mitgeben, die ich nach einer tollen Erziehungsberatung gemacht habe. Vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen. Denn die Einschlafbegleitung war unter anderem auch bei uns lange Thema. Es klingt so, als würdest du deine eigene Grenze jeden Abend überschreiten. Du hast das Bedürfnis nach Zeit mit deinem Mann und Erholung, und das ist berechtigt. Dem gegenüber steht das Bedürfnis deiner Tochter nach Begleitung. Bestimmt merkt sie, dass du nicht gerne und nur halbherzig neben ihr sitzt. Vielleicht fordert sie es auch unter anderem deshalb so vehement ein, und das ist ja auch verständlich. Du weißt am besten, was du deiner Tochter zutrauen kannst, aber du bist auch wichtig! Ich habe z.B. gerne in meinem Kindle gelesen und hatte so Zeit für mich bei der Einschlafbegleitung („Ich bleibe gerne bei dir beim Einschlafen, möchte dabei aber jetzt in meinem Buch lesen.“). Wenn es dir in dieser Zeit gut geht, kannst du auch eher in Ruhe abwarten, bis deine Tochter die Begleitung von alleine aufgibt. Wenn das für dich gar nicht geht, musst du es ihr vielleicht „abverlangen“ und den Protest aushalten mit der Zuversicht, dass sie von einer Mama, die ihre persönlichen Grenzen wahrt, auch etwas fürs Leben lernt. Wenn du deinen Entschluss gefasst hast, wird auch deine Haltung viel klarer und du kannst deine Bedürfnisse ohne Vorwürfe formulieren. Tatsächlich hat mein Sohn solche freundlichen „Ansagen“ viel besser akzeptiert. Ich hoffe, dass ihr eine gute Situation für euch beide findet! Von Herzen alles Gute!!
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