Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Nachfrage: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=38914

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Nachfrage: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=38914

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Sehr geehrter Dr. Posth, vielen Dank für Ihre Antwort! Wenn ich Sie richtig verstanden habe, beziehen Sie sich auf das Verweigern von Nähe. In diesem Punkt bin ich schon mal sehr froh, dass ich wohl gefühlsmäßig nicht ganz falsch liege. Wie sieht es aber bezüglich Frustration in anderen Bereichen aus? Der Vorwurf war, ich „schwinge generell zu sehr mit meinem Kind mit“, habe Angst, dass es ihr mal schlecht geht und mute ihr zu wenig zu. Richtig ist, dass ich seit jeher versuche, ihr Tränen zu ersparen, durch Ablenkung o.ä. Aber auch bei mir gibt es alltäglichen kleinen Frust, bei Dingen, die einfach sein müssen und nicht über Ablenkung o.ä. geregelt werden können. Welche Art von Frust im Alltag mit einem 2,5 jährigen Kind ist denn gut und fördert es in seiner Entwicklung? Ein Beispiel der Psychologin war u.a. das alleine Spielen, Frust fördere hier die Kreativität. Ich habe hier, wie in allen anderen Bereichen auch, immer nach dem Tempo meines Kindes geschaut, was ich ihr ohne viel „Leid“ zumuten kann und sie hat sich auch hier langsam aber stetig entwickelt, wenn ich sie mit sich vergleiche. Vergleich ich mit andern Kindern, ist sie noch immer sehr bezogen. Kann es wirklich sein, dass ich sie nicht genug frustriere und somit zur Entwicklung schubse? Wie viel Frust ist gut für ein Kind? Danke für Ihre geschätzte Antwort, Nelly


Liebe Nelly, so schematisch darf man das nicht sehen und ich hoffe, dass auch die Psychologin es so nicht gemeint hat. Man kann ein Kind nicht bewusst frustrieren, damit es seine Kreativität entwickelt. Genausowenig kann man ein der Trennung aussetzen, damit es lernt, sich von der Bezugsperson loszusagen. Beinahe regelmäßig ist dann genau das Gegenteil der Fall. Aber es gibt sicherlich Momente, in denen Eltern zu früh mit Vorschlägen einsetzen, zuviele Angebote machen, was ein Kind tun kann und zu eilfertig sich selbst mit einspannen lassen, wenn das Kind einen Spielpartner braucht. Da wäre es geschickter, das Kind einmal selbstständig herausfinden zu lassen, was es tun kann und was ihm Spaß macht. So zu handeln ist keine Zumutung für das Kind, sondern ein Anstoß zur Ideenbildung durch eigene Zurückhaltung. Viele Grüße


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