Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Krippe mit offenem Konzept

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Krippe mit offenem Konzept

BluGa21

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Guten Tag Frau Henkes, Mein Sohn ist zweieinhalb und sollte nun zum ersten Mal in die Krippe. Davor wurde er nur zu Hause betreut. Er ist ein ehemaliges Schreibaby und mittlerweile ein sehr empathisch wirkendes Kind, das aber immer wieder heftige Wutanfälle hat, wenn es nicht so klappt wie er möchte. In der Kita herrscht ein offenes Konzept mit dreißig u3 Kindern, das jüngste ist ein paar Monate alt und er ist einer der ältesten. Es sind 6 Erzieherinnen eingeteilt, aber meist sind nur vier vor Ort/ sichtbar für die Eltern. Die Eingewöhnung lief nicht so gut bisher, Trennungen gehen gut und ohne Tränen, aber nach spätestens einer Stunde ist ihm alles zu viel und er weint nur und bekommt richtige Wutanfälle. Ich denke, es ist aus Überforderung. Die ersten Tage ging es noch ganz gut, aber es wurde immer schlechter. Die Erzieherin meint, er muss es halt lernen, mit den ganzen reizen umzugehen und ein offenes Konzept wäre so toll, weil sich die Kinder da alles selbst aussuchen können. Haben Sie dazu Informationen aus der Entwicklungspsychologie? Ich dachte immer, im u3 Bereich wären kleine Gruppen besser? Als wir den Platz zugesagt hatten, waren es noch drei 10er Gruppen, aber das wurde dann geändert. Ich weiß nicht, ob das Konzept wirklich etwas für meinen Sohn ist. Zu Hause braucht er immer viel Struktur, Verlässlichkeit und klare Regeln. Oder ist das offene Konzept für so kleine Kinder sogar gut, weil es so wenig Struktur gibt, was Kleinkindern zu gute kommt?


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Daten aus der Entwicklungspsychologie habe ich nicht zu Ihrer Frage. Ich bin jedoch auch der Meinung, dass derart viele Reize Kleinkinder überfordern und dass es nicht darum gehen kann, dass sie sich daran gewöhnen. Sie schreiben ja bereits, dass Ihrem Sohn - wie allen Kindern in diesem Alter - Struktur, Verlässlichkeit und klare Regeln helfen. Meiner Meinung nach kommt eine geringe Struktur Kleinkindern nicht zugute. Sie haben ja noch keinen Maßstab, an dem sie sich orientieren können. Wenn Struktur fehlt, werden sie von Außenreizen schnell überflutet. Das wirkt auf Kleinkinder zunächst oft sehr attraktiv (ich kann machen, was ich will), aber Kleinkinder können meines Erachtens noch nicht sinnvoll dauerhaft selbst aussuchen, was sie machen wollen. Fehlende Orientierungsmöglichkeiten ohne Anbindung an eine feste Bezugsperson und eine Kindergruppe können zu Angst führen.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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