Junebug
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, im Januar ist meine Großmutter überraschend verstorben. Mein Sohn war damals 2,5 Jahre alt, hat die Situation aber recht „gut“ begriffen, wollte natürlich wissen, warum die Oma gestorben ist, wo sie jetzt ist, usw. Dazu muss ich sagen, dass ich nicht gläubig bin. Eine Geschichte mit Himmel oder Gott habe ich daher nicht erzählt, aber dennoch in kindgerechter Form geantwortet. Er schien dann ehrlich bestürzt und hat seitdem große Angst, dass er oder ich sterben könnten. Das Ganze ist nun ein halbes Jahr her und mein Sohn ist kürzlich 3 geworden. Das Thema lässt ihn aber nicht los und er weint sehr oft deswegen. Er sagt dann Dinge wie: „Ich will niemals ein Papa werden, denn dann bist du eine Oma und stirbst auch.“ Wenn ich dann beschwichtige und sage, dass er und ich noch lange leben werden und wir bis hundert zählen, reicht ihm das leider nicht. Er möchte NIE sterben, auch nicht in hundert Jahren. Und er möchte auch nicht älter werden, denn je älter er werde, desto eher würde er sterben. Es beschäftigt ihn fast täglich, er wacht regelmäßig weinend auf und ich weiß mir langsam keinen Rat mehr. Ich habe bereits nach Literatur recherchiert, die sich mit dem Thema auseinandersetzt, aber da geht es meistens um den Tod von anderen und nicht um die eigene Endlichkeit. Haben Sie einen Ratschlag für mich? Besten Dank Junebug
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das Thema Tod und Verlust/Trennung wirkt sich je nach Alter sehr unterschiedlich aus. Ich habe aber den Eindruck, dass bei Ihrem Sohn die Hoffnung fehlt, also eine Idee/Phantasie, wie es danach sein könnte. Das muß nichts mit Glauben und Himmel zu tun haben, aber gar nichts ist eben hoffnungslos. Nicht wissend was nach dem Tod ist, kann man ja gemeinsam Ideen entwickeln, wie es danach aussehen könnte oder sollte. Man kann sich gemeinsam wünschen, wie man es am liebsten hätte, was einem wichtig ist und wen man auf jeden Fall dabei haben wollte. Ich glaube es ist wichtig und notwendig, dass die Kinder Ideen über dieses Thema entwickeln dürfen und sollen, die sich im Verlauf der weiteren Entwicklung von alleine ändern werden. Man muß da nicht korrigierend eingreifen, weil es ja tatsächlich keine Sicherheit/Wahrheit gibt (es gibt Glauben, Hoffnungen und Annahmen, mehr nicht). Hören Sie zu und ermuntern Sie zu Phantasien (die dann beruhigen können). Zulassen ist da besser als "besser wissen". Ein spannendes Thema, für alle beide, wenn man sich drauf einlässt. Dr.Ludger Nohr
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