Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kleinkind hängt stark an Mama

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kleinkind hängt stark an Mama

Itsaboy

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Ich habe einen 3-jährigen Sohn u. eine 6-Monatige Tochter. Unser Alltag ist schwierig. Mein Sohn war schon immer unruhig, wild, impulsiv u.aggressiv. Mein Mann und ich sind uns im Umgang mit ihm sehr uneins. Er möchte konsequent u.streng durchgreifen, ich dagegen versuche die Bedürfnisse hinter seinem Verhalten zu sehen u.entsprechend zu reagieren. Das ist ein ewiger Konflikt zwischen uns Eltern a. mein Gefühl sagt mir dass diese „strenge“ mit der sich doch oft nur der eigene Ärger u.die Ratlosigkeit über unseren Sohn ergießt, alles noch verschlimmert. Kurzum: ich habe oft das Gefühl dass mein Mann mit seiner eignen impulsiven Art unserem Sohn ggüber ein schlechtes Vorbild Ist. Er wiederum hält mich für inkonsequent u. wirft mir vor ihn zu verhätscheln. Nun zur eigentlichen Frage: Mein Sohn Hängt stark an mir. Oftmals kann ich noch nicht einmal kurz die Wäsche hochzubringen oder auf Toilette etc. Er will immer mit, was er meist dann auch darf, wenn nichts zwingendes dagegen Spricht. Ich dachte bisher immer dass er eben gern die (emotionale)Sicherheit in meiner Nähe genießt, es mit der Geburt unserer Tochter zusammenhängt u. er insgesamt eine gute Beziehung zu mir hat. Mein Mann wirft mir nun aber vor alles zu verschlimmern, sagt so würde es nie besser u.nun bin ich verunsichert. Ist er womöglich gar nicht sicher an mich gebunde


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Hallo, dieser elterliche Konflikt in der Erziehung ist sehr häufig. Dies ist deshalb so bedauerlich, weil er unnötig ist. Es ist nämlich ein Problem des entweder-oder. Dabei geht es um das sowohl-als auch. Der väterliche Umgang ist anders als der mütterliche und das ist in einem gewissen Rahmen gut so für die Entwicklung. Wenn es aber zum Gegensatz erklärt wird, man den anderen entwertet und kränkt, wird die Gesamtsituation schwierig und das Kind verunsichert. (Das Nähe suchen nach der Geburt eines Geschwisterchens ist übrigens verständlich und legt sich mit der zeit, aber auch da kann man Zeiten für sich beanspruchen). Außerdem verhärten sich die Haltungen im Gegensatz und werden unnötig hart oder weich. Wenn man diesen Konflikt lösen kann, wird sich das in allen Beziehungen positiv auswirken und Ihren Sohn stärken. Besonders weil die Zeit naht, wo der Vater als Vorbild nötig und hilfreich ist, um die Beziehung zur Mutter auf ein neues altersgerechtes Maß zu bringen. Also versuchen Sie den sowohl-als auch-Modus miteinander dadurch zu erreichen, dass Sie miteinander sprechen und sich als Ergänzung verstehen. Das ist nicht einfach, auch nicht mit einem Gespräch getan aber langfristig eminent wichtig, weil es beiden Elternteilen Wichtigkeit gibt und dem Kind sich ergänzende (und nicht bekämpfende ) Eltern. Dr.Ludger Nohr


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