stilanux
Liebe Frau Henkes, bei der Kita-Eingewöhnung unseres damals 1 Jahr alten Sohnes ist einiges schief gelaufen. Mein Mann hat die ersten Tage der Eingewöhnung begleitet. Bereits am dritten Tag wurde ihm das Kind durch den Betreuer an der Tür entrissen und unter dramatischem Weinen hineingebracht. Ohne Abschiedsritual und ohne Zeit für das Kind, die neue Situation zu verarbeiten. Am Vortag wurde mein Mann darauf nicht vorbereitet. Laut Kita-Konzept wird in Woche 1 der Eingewöhnung kein Trennungsversuch durchgeführt. Und erst in Woche 2 geht das Elternteil einige Minuten aus dem Raum, nachdem es sich verabschiedet. Trotz Gesprächen wurde dasselbe Entreißen nach einer wochenlangen Pause wegen Krankheit wieder eingesetzt. Wir befürchten, dass dies traumatisch für unser Kind war. Da er eigentlich ein offener Mensch ist, ist dies umso trauriger. Denn dieses Vorgehen wäre nicht nötig gewesen und beruht unseres Erachtens auf einer völligen Fehleinschätzung durch den Betreuer. Die Kita sagt, es sei unglücklich gelaufen. Unser Kind hat inzwischen Angst und schreit lange und verzweifelt, wenn wir uns mit Freunden treffen, die er noch nicht kennt. Er hat Angst, wir würden ihn uns wieder durch Fremde entreißen lassen. Dieses Verhalten hat er niemals zuvor gezeigt. Er ist nun fast 1,5 Jahre alt. Wegen Corona war er seit ein paar Monaten nicht mehr dort (Betriebskita). Wir fragen uns: Was würde eine neue Eingewöhnung in einer anderen Kita mit ihm machen? Aktuell habe ich ihn lieber zuhause…
Guten Tag, das war ja wirklich ein schwieriger Start für Ihren Sohn. Der muss aber nicht traumatisch sein oder bleiben. Ich denke, was Ihr Sohn jetzt vor allem braucht, sind starke Eltern,bei denen er sich darauf verlassen kann, dass sie sich ihr Kind nicht entreißen lassen. Das lässt sich mit Freunden doch gut üben. Bereiten Sie Ihren Sohn auf solche Situationen vor. Sprechen Sie mit ihm darüber, dass er selbstverständlich bei Ihnen bleibt, wenn er das will. Möglicherweise benötigt Ihr Sohn noch etwas Zeit, bis diese guten Erfahrungen bei ihm sicher verankert sind. Aber im Laufe seiner Entwicklung wird gewiss auch seine Neugier auf Neues zunehmen. Dann wird er sich leichter von Ihnen lösen können. Durch den schwierigen Kita-Start wissen Sie ja nun gar nicht, ob Ihr Sohn sich bei einem behutsameren Vorgehen von Ihnen hätte lösen können. Bei einer neuen Einrichtung wird er das sicher nicht mit den Erfahrungen der ersten Kita verbinden, da diese wohl eher an den Betreuer gekoppelt sind. Es schadet Ihrem Sohn bestimmt nicht, wenn er noch eine Weile bei Ihnen zuhause bleiben kann. Dann kann er sich weiter stabilisieren und neue Reize (wie Ihre Freunde) leichter verarbeiten lernen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo, das tut mir sehr leid für Euch, insbesondere für Euren Sohn. Schade, dass es manchmal immer noch so läuft heutzutage. :( Bevor Frau Henkes fachkundig antwortet, darf ich Dir einfach schon mal einen Link zu einem Interview zur "sanften Ablösung" geben. Darin wird toll erklärt, wie eine gute Eingewöhnung laufen sollte. Hoffentlich kann Euch dies als Leitfaden dienen für einen nächsten Eingewöhnungsversuch (der vermutlich erst nach einer längeren Pause und in einer anderen KiTa erfolgen sollte, wenn das für Euch machbar ist). https://wienerin.at/richtig-eingewohnen-im-kindergarten Viele Grüße!
stilanux
Herzlichen Dank für die Mut machenden Antworten!
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