Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kindergarten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kindergarten

Juli August

Guten Tag Frau Henkes, Mein Sohn ist 4 1/4 und geht seit über einem Jahr in den Kindergarten. Dort hat er einen besten Freund der fast 5 Jahre alt ist, diesem werden kaum Grenzen gesetzt werden. Er hat meinen Sohn schon sehr fest gebissen und ihn wiederholt ins Gesicht gekniffen, das blaue Flecken zu sehen sind. Er stiftet mein Sohn an niemanden etwas zu verraten, damit er keinen Ärger bekommt. Mein Sohn versucht deshalb es zu vertuschen und lügt. Er möchte seinen Freund nicht verlieren. Im Kindergarten haben sie die beiden Kinder einige Zeit getrennt, aber es hat nichts geholfen und mein Sohn empfindet das als Strafe. Das Gespräch mit den Eltern des Jungen hat nichts gebracht, da es für sie Quatsch unter Jungs halten... Ich bin echt ratlos was ich machen kann. Ich habe auf der einen Seite Angst, dass es Mal im wahrsten Sinn ins Auge geht, vor allem wenn sie draußen im Garten mit Stöcken spielen und ich möchte nicht dass mein Sohn weiterhin verletzt wird bzw. denkt dass das normal ist. Insgesamt ist mein Sohn sehr bindungsorientiert. Deswegen würde ihn es stark Treffen wenn ich ihn aus der Kindergarten Gruppe nehme. Haben sie einen guten Rat? Wie kann ich die mentale  Gesundheit schützen? Vielen Dank


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich denke, dass Sie sich um die mentale Gesundheit Ihres Sohnes keine Sorgen machen müssen. Es kommt häufig vor, dass Kindern solche ungleichgewichtigen Freundschaften sehr wichtig sind. Sie nehmen Vieles in Kauf, um diese Freundschaften zu erhalten. Da mag die Angst eine Rolle spielen, keinen anderen Freund zu finden. Sicherlich geht es aber auch um Bewunderung für den "großen" Freund, der sich so viel traut. Sie können versuchen, Ihren Sohn behutsam dazu zu bringen zu erkennen, was dieser Junge mit ihm macht. Da helfen oft Sätze wie "Ich hätte keine Lust so einen Freund zu haben, der mir immer wehtut." oder "Wenn du dir so einen Freund suchst, brauchst du dich nicht zu wundern, dass du schon wieder Schmerzen hast.". Manchmal gelingt es Eltern, solche Freundschaften auf den Kiga zu beschränken. Dort müssen die Erzieher/innen aufpassen, dass nichts Schlimmes passiert. Sie müssen Ihren Sohn auch nicht zu dem anderen Jungen nach Hause lassen. Ich halte es nicht für nötig, Ihren Sohn aus der Kiga-Gruppe zu nehmen. Für ihn sind derzeit noch "überlegene Siegertypen" als Freunde interessant. Die findet er auch in der nächsten Kiga-Gruppe. Mit vier Jahren muss er erst noch mehr soziale Kompetenzen erwerben, um das Verhalten solcher Kinder einschätzen zu können. Dabei können Sie ihn unterstützen (s.o.). Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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