Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kindergarten

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kindergarten

Frieda19

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Meine Tochter ist 4 Jahre alt und kommt ab morgen in den Kindergarten. Wir waren noch nie voneinander getrennt und es ist ein ziemlicher großer Schritt für uns beide. Es fühlt sich für mich noch nicht ganz richtig an, aber ich bin meiner Tochter gegenüber ganz positiv und sie sagt auch, dass sie sich freut. Wir hatten kürzlich Elternabend. Da waren einige andere Mütter und natürlich die Erzieherinnen. Ich habe gefragt, was macht man denn, wenn das Kind mal weint und nicht im Kindergarten bleiben möchte. Daraufhin wurde mir gesagt, man soll dann ruhig gehen. Die meisten Kinder beruhigen sich schnell wieder. Wie sehen Sie das? Die Vorstellung, mein weinendes Kind zurück zu lassen ist grausam. Oder bin ich da einfach zu sensibel? Warum sollte man sein Kind denn da lassen? Würde es das dann immer machen? Entschuldigen Sie die Fragerei, aber ich bin tatsächlich aufgeregter als meine Tochter. Sie ist übrigens ein ganz offenes, sensibles und quirliges Mädchen. Vielen Dank für Ihre Arbeit hier. Frieda


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Liebe Frieda, Trennungen sind in jedem Alter schwer und lösen alte und neue Emotionen aus. Ihr Kind freut sich, weil es Neues erleben kann und weiß noch gar nicht recht, wie sich Trennung anfühlt. Bisher waren Sie ja immer verfügbar. Wir Erwachsenen reaktivieren in solchen konkreten Situationen oft eigene, meist belastende Trennungserfahrungen und projizieren sie auf die Kinder. Man muß das Weinen im KiGa differenzieren. Meistens ist es eine kurze Trauer und, und das ist ganz wichtig, das Kind kommt ohne die primäre Bezugsperson da wieder raus. Das ist auch ein Erfolgserlebnis, ein Spüren der eigenen Fähigkeit mit Emotionen umzugehen, gar nicht nur ausgeliefert sein. Es gibt auch Weinen, das einen ganz anderen Charakter hat (da gibt es dann Gefühle von Verlassenheit usw.) und nicht leicht aufgehoben werden kann. Das ist seltener und da bedarf es der pädagogischen Fähigkeiten und des Einfühlungsvermögens der ErzieherInnen. Und manchmal muß die Mutter aushelfen. Ihr Kind ist 4 Jahre und da sind die Chancen auf guten Start sicher noch besser. Auch wenn es schwer für Sie ist, versuchen Sie Ihrem Kind einen unbelasteten Start zu ermöglichen, indem Sie ermutigen und loslassen. Nicht umsonst nennt man das auch eine Schwellensituation und die gilt es förderlich zu gestalten (trotz der Schwere im Herzen). Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


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