BarbaraT
Hallo Frau Henkes, ich habe Ihnen bereits einmal bzgl der Eingewöhnung meines Sohnes (nun 25 Mon) geschrieben. Nach fast 3 Monaten läuft diese immer noch durchwachsen. Die Erzieher haben mich verunsichert, weil sie meinen, so haben sie es noch nie erlebt, sie überlegen abzubrechen. Mich interessiert aber ihre Einschätzung zur grundsätzlichen Entwicklung und wie mam hier unterstützen kamn. Er hat eine große Schwester, 4.5 Jahre, ausgeglichen, lebhaft, kreativ, toll zu ihm. Er ist late talker, hatte mit 23 Mo kaum 20 Wörter, allerdings geht es hier mit großen Schritten besser (gerade so ca 80 Wörter). Er kann sich, m.M nach, für 2 Jahre recht lange selbst beschäftigen mit malen, Duplotürme bauen oder Puzzle (bis 36 Teile komplett alleine immer wieder für bis zu 15 Min). Körperlich war er immer fit, macht der Großen alles nach, klettert, springt, rennt. Er spielt mit der Großen auch Rollenspiele wie Vater Mutter Kind. Man hat das Gefühl, er ist glücklich zuhause und dass ihm die Krippe gut tut. Er "erzählt" immer positiv davon, allerdings auch, dass er nach mir ruft. Aber vor Ort macht er lt. Erziehern schwer mit. Morgenkreis steht er fast immer etwas außerhalb, singt dort mit. Will nicht sitzen. Frühstück blockt er ab, sitzt für 3 Minuten, schiebt Essen rein, dann steht er auf oder will spielen. Freispiel gefällt ihm gut. Aber immer wieder fällt ihm ein, er will zu mir. Geht zur Tür. Wird sauer. Ruft nach mir. Er ist ~3h dort und geht früh gerne hin, weint erst bei der Verabschiedung. Übergänge fallen ihm schwer. Zuhause manchmal. Im Kindergarten fast immer, sprich vom Freispiel zum turnen, usw. Er ist selten körperlich, höchstens bei mir, manchmal bei meinem Mann und seiner Schwester. Sonst lässt er sich von niemanden trösten, umarmen, schickt alle v.a in Wut weg. Er wirkt oft sehr binär. Kann sich extrem freuen. Oder ist sehr wütend. Kleinigkeiten wie z.B. wenn ich meine Haare offen statt zu habe, lassen ihn verzweifeln. Ich möchte nicht zu viel rein interpretieren, kenne es so extrem aber nicht und manchmal kommt er mir schon besonders in seiner Art vor. Gleichzeitig weiß ich nicht, wie vehement ich bei der Krippe sein soll, ob ich hier etwas falsch mache. Neben dem Faktor, dass ich arbeiten muss, habe ich ganz fest das Gefühl er hat klar einen Mehrwert von der Zeit dort und nicht einen Nachteil oder dass er leidet. (Dass es anstrengend für die Erzieher sein kann steht natürlich auf einem anderen Blatt). Wie ist Ihre Einschätzung hierzu? Macht es Sinn, mit der Einrichtung für seinen Platz zu kämpfen? Und sollte man ihm diese Besonderheiten zugestehen und ihn da nicht überfordert oder doch liebevoll immer wieder mit Begleitung (wenn ich die Kraft dazu habe) probieren daran zu gewöhnen. Und macht es irgendwann Sinn, das abklären zu lassen, ob Hypersensibilität oder Spektrum? Aber anderseits ändert das ja auch nichts, außer dass er da einen Stempel hat? Vielen herzlichen Dank und freundliche Grüße
Guten Tag, vermutlich ist Ihr Sohn mit zwei Jahren in der Trotzphase. Er lernt gerade seinen Willen kennen und möchte ihn durchsetzen. Es ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Kinder, zu merken, dass sie mit ihrem Willen etwas bewirken können. Dadurch fühlen sie sich weniger abhängig von den Bezugspersonen und gelangen allmählich zu mehr Autonomie. Wird dieser Wunsch nach Durchsetzung blockiert, sind Kleinkinder frustriert. Für sie ist es sehr schlimm, dass sie mit dieser neu entdeckten Eigenschaft nicht immer bestimmen können. Die Entwicklung von Frustrationstoleranz benötigt Zeit, in der die Bezugspersonen mit einem Kind lernen, die Frustration zu ertragen und mit Alternativen zufrieden zu sein. In der Krippe arbeiten die Erzieher/innen daran. Ich halte es für sinnvoll, wenn Sie sich im Gespräch mit den Erzieher/innen dafür einsetzen, dass Ihr Sohn in der Krippe bleibt. Mir ist nicht klar, was daran problematisch sein soll, wenn Ihr Sohn im Morgenkreis etwas außerhalb steht, aber alles mitmacht. Lassen Sie Ihrem Sohn Zeit für seine psychische Entwicklung. Jedes Kind hat da sein eigenes Tempo. Eine Diagnose hilft Ihnen noch nicht, wie Sie selber schreiben. Wenn Ihr Sohn älter ist und Sie sein Verhalten problematisch finden, haben Sie einen längeren Beobachtungszeitraum, um Verhaltensmerkmale zu beschreiben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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