Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kind hat Angst vor anderen Kindern

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kind hat Angst vor anderen Kindern

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Hallo Hr. Dr. Posth, ganz zufällig bin ich im Internet auf Ihre Seite gestoßen und entschied mich spontan die Meinung eines Fachmannes zu hören. Unsere Tochter Lorena ist nun 3 1/2 Jahre alt und geht in den Kinderngarten. Sie hat Angst vor Kindern, die hatte sie seit sie ca. 8 Monate alt war. Sie will nicht auf Kinder zugehen, weint in Ihrer Anwesenheit und will zu mir auf den Arm, sie spielt auch nicht mit Ihnen, auf dem Spielplatz geht sie nur auf die Spielgeräte wenn niemand sonst da ist. Wir hatten wenig Kinderkontakt, erst seit unsere zweite auf der Welt ist hat sie sich bisschen an Kinder gewöhnt, aber die zweite hat sie erst nach 6 Monaten akzeptiert, sie hatte auch vor ihr Angst obwohl sie ein Baby war. Die ersten paar Wochen im Kindergarten hat sie sich immer übergeben aus Angst, oder aus Trotz, dass weiß ich nicht so recht. Im KiGa spielt sie nur mit der Erzieherin, und weint wenn diese aus dem Zimmer geht. Bitte geben Sie uns einen Rat!! Liebe Grüße, danke


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, schön, dass Sie zum Forum rund-ums-baby gefunden haben. Leider wird es noch nicht überall erwähnt. Nun zu Ihrem Problem: So kleine Kinder haben einfach noch gewisse Ängste in der altersgleichen Gruppe, vor allem dann, wenn sie von Natur aus eher defensiv veranlagt sind und ohnehin zu Ängsten neigen. Dann ist es schwierig sie früh in größeren Kindergruppen unterzubringen. Die saloppe Haltung, sie gerade dann unter Kinder zu bringen, bewirkt genau das Gegenteil, denn aus Angst lernt man nicht außer dem Vermeidungsverhalten. Und genau das zeigt Ihre Tochter, in dem sie sich nicht vom mütterlichen Schoß wegbewegt. Das nächste Problem ist die zu schwach stattfindende Loslösung (s. entspr. Stichwort im gezielten Suchlauf). Also erst einmal muss der Vater oder eine ihn vertretendende "zweite Person" dafür sorgen, dass das Kind außer der engen Mutter-Kind-Bindung am Anfang des Lebens heraus geführt wird. Der geradezu klassische Fehler ist die harte Ablösung in die frühe Fremdbetreuung. Bei mir im Forum wird die sanfte Ablösung propagiert, die sich in etwa mit dem Berliner Modell deckt und die inzwischen von allen Fachgesellschaften, die sich für die seelische Gesundheit in der frühkindlichen entwicklung einsetzen, empfohlen ist. Leider können Sie diesen Schritt nicht mehr zurückdrehen. Es liegt jetzt am Verständnis der Erzieherinnen, Ihre Tochter langsam auf die Gruppe vorzubereiten. Die Erzieherin muss Ersatzbezugsperson werden oder Bezugserzieherin, wie es in der Pädagogik heißt. Viele Grüße


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