Rookiegal
Hallo! Als Tagesmutter betreue ich seit November 2011 ein 22 Mo. altes Mädchen. Sie hat im 1. Lebensjahr gelernt, dass Schreien ein Mittel ist, um ihre Bedürfnisse zu äußern. Dieses Verhalten konnte ich ihr in meiner Tagespflege z.T. "abgewöhnen", zuhause hat sie ihren Vater damit im Griff. Mein Problem hier: sie schreit, sobald sich ein anderes Kind ihr auch nur nähert, z.T. bis zum Erbrechen. Läuft etwas "anders", als gewohnt, schreit sie. Sie muß in beiden Händen (feste) Gegenstände halten, soll sie sie weglegen: Geschrei. Sehr langsam (mehrere Monate) gewöhnt sie sich an Neues, aber nicht an Kinder. Um die anderen Kinder zu meiden, möchte sie am liebsten den ganzen Tag im Hochstuhl verbringen, aber wehe, ein Kind nähert sich. Rundum wohl fühlt sie sich nur dann, wenn sie mit mir alleine ist. Tatsächlich weicht sie mir auch nicht von der Seite. Ihre Eltern beobachten ähnliches Verhalten. Mit Erwachsenen hat sie keine Probleme. Wahrnehmungsstörung?
Hallo, ganz im Gegenteil. Ihre Wahrnehmung funktioniert, aber ihre emotionale Verarbeitung dessen, was sie betrifft, ist stark verunsichert. Sie "ruht" nicht in sich selbst, sprich ihr ist ein wesentlicher Teil der Urvertrauens abhanden gekommen. Immer wenn das der Fall ist, grassiert schnell die Angst. Soziale Kontakte können dann nur noch toleriert werden, wenn sie völlig frei von Bedrohung sind. Andere Kinder aber sind oft sehr direkt, manchmal etwas aggressiv und immer in Konkurrenz zueinander. Auch sinkt durch das "Schreien lassen", um es abzugewöhnen, die Selbstregulationsfähigkeit (leider irgendwann auch auf Dauer), so dass im Endeffekt ein schwieriges Kind daraus wird, das vorher vielleicht nur etwas temperamentvoll gewesen ist. Der Säugling muss schreien, weil er noch nicht sprechen kann und weil ihn sonst vielleicht keiner hört. Sein Schreien ist als Bedürfnisäußerung zu werten, und wenn er erfährt, dass diese Bedürfnisse prompt und richtig erkannt und befriedigt werden, braucht er mit der Zeit gar nicht mehr so viel schreien. Sein Urvertrauen sorgt dafür, dass er zumehmend auch ein bisschen warten kann. Jetzt können Sie nur so vorgehen, tatsächlich auf die Bedürfnisse Ihres TM-Kind einzugehen und wieder Vertrauen herzustellen. Den Kontakt zu den anderen Kindern müssen als "sichere Basis", die ist von der Mutter auch auf Sie übergegangen ist, begleiten und anbahnen. Viele Grüße
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