diwo75
Hallo, mein Ex-Mann und ich praktizieren seit ca. 3 Jahren das Wechselmodel. Ich wohne mit meinem Sohn alleine in unserer alten Wohnung und sein Vater mit seiner Freundin und deren fast 18jährigen Tochter in einem Haus. Nun möchte er dort seit 2 Monaten etwa nicht mehr schlafen. Sein Zimmer ist auch zwei Etagen vom Schlafzimmer seines Papas entfernt. Er sagt er hat da Angst. Vor Einbrechern, vor der Dunkelheit... Eine andere Begründung hat er nicht. Bei mir ist sein Zimmer direkt neben meinem Schlafzimmer. Auch bei mir würde er wenn es geht am liebsten mit in meinem Bett schlafen. Aber das habe ich ihm seit ein paar Wochen wieder abgewöhnt. Außer am Wochenende, da darf er bei mir schlafen. Unter der Woche in seinem Zimmer. Und das funktioniert auch. Mein Ex-Mann hatte heute wieder Streit mit meinem Sohn. Er ist krank und sollte bei ihm übernachten, da er momentan zu Hause ist und auf ihn aufpassen kann. Er wollte aber nicht und es gab wohl ziemlich Streit zwischen den beiden. Mein Ex-Mann meint ich sei das alles Schuld, weil ich ihn in meinem Bett schlafen lasse bzw. schlafen gelassen habe. Ich müsse das jetzt mit ihm klären. Unser Sohn gibt auch keine richtige Erklärung warum es so ist. Mein Sohn macht auch dicht und hat zu mir gesagt, wenn Papa so weiter macht, geh ich gar nicht mehr dahin :-( Was kann man denn hier machen? Besten Dank
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, was Sie beschreiben ist ein komplexes Problem, das mindestens drei Beziehungen betrifft: Vater-Sohn, Mutter-Sohn, Frau-Ex-Mann. Allein schon daraus ergeben sich viele mögliche Hintergründe für die Problematik, die aus der Ferne nicht erkennbar und beurteilbar sind. Dass Kinder getrennter Eltern immer wieder den Problemen mit einem Elternteil auch räumlich aus dem Weg gehen können, ist aus Kindersicht einer der wenigen Vorteile der Trennung. Grundsätzlich müssen die Probleme da gelöst werden, wo sie ersichtlich sind. D.H., dass der Vater mit seinem Sohn besprechen und überlegen muß, wie man miteinander umgeht. ( In diesen Kontakt spielt dann oft noch die neue Familie auch noch mit hinein). Aber wenn das nicht so klappt, werden die Ursachen oft woanders gesucht und dann sind wir wieder bei den drei Beziehungen vom Anfang (Vorwürfe des Ex-Manns an Sie, Ihr Umgang mit dem Sohn usw.). Auf Dauer ist das nur zu regeln, wenn man einvernehmliche Formen findet und auch andere Vorstellungen bedenkt. Das liegt an den Eltern, das hinzukriegen. Geht das nicht, ist eine Familienberatung oft eine gute externe Hilfsmöglichkeit (Familienberatungsstelle, ProFa usw.). Bei all dem ist natürlich auch immer zu bedenken, dass Ihr Sohn in seiner Entwicklung so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Dr.Ludger Nohr
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