Nicki0886
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich habe eine kleine Tochter, 18 Monate alt. Sie ist, meiner Meinung nach, ein recht schlaues Kind z.B. : ordnet Farben (Rot, Gelb,Grün, Schwarz, Rosa, Braun,....) und Formen (Kreis, Drei- und Viereck, Stern, Kreuz, Herz) auf Nachfrage richtig und sicher zu, sie versteht auch sehr viel, auch mehrere Aufgaben auf einmal. z.B. Nimm dein Buch, leg es ins Regal und bring dein Kuscheltier mit. Sie ist auch sonst ein sehr fröhliches und braves Kind. Sie ist bei der Krabbelgruppe usw. eher anhänglich und schüchtern, das ist auch noch okay so. Auch sonst, unterwegs (einkaufen, shoppen,...) versichert sie sich auch immer, dass ich in ihrer Nähe bin. Nun zu mein Problem. Sobald jemand etwas von ihr "will" z.b. Untersuchung beim Arzt, Frsör-Haare schneiden, Schuhladen-Füße messen, schreit sie lautstark los. Sie will sofort gehen und löst sich keinen mm mehr von mir. Ich kann mit ihr nicht zum Arzt, die letzte U-Untersuchung war unmöglich durchzuführen, Frisör ist ebenfalls unmöglich, obwohl nur der Papa die Haare geschnitten bekommen sollte, wollte sie auf gar keinen Fall bleiben und hat das auch mehr als deutlich gemacht. Wenn wir zu anderen Mamas mit Kinder nach Hause fahren, um uns dort zum spielen zu treffen, wird auch erst einmal 2-3 Minuten geweint und sie möchte wieder gehen, danach ist es allerdings ok und sie spielt dann auch, wenn auch nur in meiner Nähe. Ich sage ihr vorher, wo wir hin gehen und was wir dort machen. Meistens schüttelt sie den Kopf und will nicht. Wenn ich es ihr vorher nicht sage, ändert das nichts an ihrer Reaktion vor Ort. Manches lässt sich aber nicht vermeiden. Dann wiederum gibt es Momente, da denke ich, "war das gerade mein Kind?". Gestern, z.B. hatten wir 3 Handwerker im Haus, an denen ist sie einfach vorbei marschiert, hat sich ein Buch geholt, mitten rein gesetzt und erzählt, was sie so sieht. Keine Angst weit und breit. Naja, aber die "Wollten" ja auch nichts von ihr... Wie kann ich ihr helfen, diese Angst zu überwinden? Oder muss ich warten, bis sie mir sagen kann, was sie stört und nicht gefällt? Ansonsten muss ich sie regelrecht überreden, mal mit mir einfach "nur so" vor die Tür zu gehen. Garten, Hof ist noch einigermaßen okay (mit Lock-Angebote: Ball Seifenblasen,...), aber spazieren gehen mag gar sie nicht, auch nicht mit Buggy. Auf dem Arm wäre wohl ok, aber bei 11 kg ist das nicht die Alternative für mcih. Auch mit einem Ziel (z.B. Bäcker) will sie nicht mit. Angefangen hat das Problem, nachdem wir im September im Urlaub waren, danach war sie leider krank und wir sind da nicht viel -einfach nur so- spazieren gegangen.Jetzt will sie es nicht mehr. Sie weint und schreit, als ob es um ihr Leben ginge... Über Ihre Einschätzung und Tipps, wie ich damit umgehen sollte, wäre ich sehr dankbar. Schon einmal vielen lieben Dank.... Viele Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Was auch immer der Grund ist, ihr Kind hat Angst vor ihr unbekannten, nicht kontrollierbaren Situationen. Das bedeutet, dass sie befürchtet, dass etwas Unangenehmes passiert, das sie nicht beeinflussen oder abwehren kann. Sie fühlt sich also nicht sicher, ausser in der ihr bekannten Umwelt. Was können sie tun? Man nennt das, an die Grenze gehen (nicht darüber). D.h. ihr immer wieder neue und überschaubare Alltagssituationen so lange zutrauen, bis sie deutlich macht, dass es nicht geht. Sicherheit durch die Erfahrung auch immer wieder der gleichen Situation im Schutze der Anwesenheit der/einer Vertrauensperson. Sie würde ja gerne aber die Angst ist größer. Zwang hilft da gar nicht, im Gegenteil, er belastet die Beziehung. Erst wenn ihr Kind sich wieder trauen kann, weil die Sicherheit groß genug ist, wird sich das ändern. Auch das braucht Zeit und Geduld. Dann sind die Chancen recht gut. Viel Erfolg. Ludger Nohr
Nicki0886
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Leider weiß ich nicht, wie ich das umsetzen kann. Haben Sie Vorschläge?
Schniesenase
Hier hat diesbezüglich ein Tragetuch und später eine Trage zum Tragen auf dem Rücken beste Dienste geleistet. Vielleicht mal ausprobieren?
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