Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, unserer Tochter (wird 4) hat viel zu verarbeiten. Vor 1 Jahr haben mein Mann und ich uns getrennt. Seit ca. 2 Jahrensie 2 Jahren arbeite ich Teilzeit.Sie wurde von einer Tagesmutter sehr liebevoll und familiäre (war alleine dort)betreut. Es hat sich fast alles verändert: Papa wohnt nicht mehr bei uns (sieht sie aber regelmäßig),Wohnung neu, Tagesmutter inkl.–familie weg–dafür Kita. Sie ist ein eher ruhiges Kind, zurückhaltend und beobachtet viel. Jetzt musste wir unser Kater eingeschläfern lassen. Wir haben darüber geredet und ihn auch begraben. Jetzt jammert und weint sie immer wieder, wie traurig sie ohne Haustier wäre. Weiter hat sie öfter Bauchweh – oft muss sie einfach nur auf Toilette, doch ich denke, auch die Psyche spielt eine Rolle. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob/welche „therapeutische“ Wirkung ein Haustier in diesem Alter haben kann. Denken Sie, dass die Anschaffung eines Haustieres ihr beim Verarbeiten helfen könnte? Vielen Dank! Heike
Hallo, die Wirkung auf die Emotionalität von Kindern durch Haustiere darf man nicht unterschätzen. Gerade, wenn Kinder psychisch viel zu verarbeiten haben und wenn sie zudem auch noch Einzelkindern sind, kann ihnen ein Tier, mit dem sie "schmusen" können und das Anhänglichkeit zeigt, sehr viel Trost vermitteln. Das Tier erhält dann den Status eines Übergangsobjektes. Allerdings sind hier zwei Dinge zu beachten. Anders als beim Übergangsobjekt, kann das Kind mit einem lebenden Tier nicht so schalten und walten wie es will. Außerdem bedarf ein lebendes Tier artgerechter Pflege (so weit möglich) und eines veranwortungsbewußtsn Umgangs mit ihm. D.h. die Kinder erhalten jetzt gleichzeit die Rolle des Versorgers. Damit kommen viele Kinder nicht klar und vernachlässigen dann die Tiere. Schließlich springen die Eltern ein. Am ansonsten ist ein Haustier immer zu empfehlen (Ausnahme Allergie). Viele Grüße
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