Jomama
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich habe eine bislang für mich nur theoretische Frage: die Tochter meiner Cousine (4 Jahre) und der Sohn meiner Freundin (10 Jahre) bereiten ihren Eltern zur Zeit ordentlich Streß. Beide testen offenbar ihre Grenzen aus, wobei die Tochter meiner Cousine bisher auch mit nur wenig Grenzen konfrontiert war. Die Kleine beisst ihre Mutter und lässt sich auch sonst allerlei "Unsinn" einfallen. Der größere Junge betitelt seine Mutter als "faul" und "dumm" und zeigt plötzlich größere Probleme in der Schule (Weigerung Hausaufgaben zu machen bzw. sich die Aufgaben überhaupt aufzuschreiben etc.). Auffallend finde ich schon mal, dass sich das Verhalten jeweils stärker bei den Müttern zeigt. Jetzt liest man häufig - und beide Frauen sagen das gleiche -, dass dieses Verhalten ein großer Vertrauensbeweis sei, nur bei engen Bezugspersonen würden sich die Kinder trauen, sich so zu benehmen und es sei ein Test, ob die Liebe der "Testperson" ausreichend groß sei. Kann man das so sagen? Gilt das für jedes Alter? Ist das Augenwischerei und euphemistisch für unerwünschte Verhaltensweisen? Bin gespannt auf Ihre Einschätzung! Viele Grüße Jomama
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Jomama, richtig ist, dass man sich aggressive und provozierende Verhaltensweisen anfangs eher bei vertrauten Menschen traut. Und das Verhalten kann auch Testfunktion haben. Trotzdem muß man mit diesem Verhalten umgehen, deutlich machen, dass das nicht geht, respektlos ist und dann irgendwann auch Folgen hat. Dies mit "liebevoller Klarheit" (d.h. ohne Kränkung, Demütigung, Abwertung) zu lehren ist elterliche Aufgabe, damit es nicht andere tun, die es weniger freundlich machen. An dieser Stelle haben Eltern leider oft Schwierigkeiten, halten den Ärger oder die Enttäuschung der Kinder nicht aus, gewähren zu viel, um gut gefunden zu werden. Aber die Wertigkeit einer Beziehung und Bindung zeigt sich nicht bei Sonnenschein, sondern gerade bei Belastungen und dem Umgang damit. Also es gilt das "richtige" Verhalten zu lehren (erziehen nennt man das), sich da nicht zu drücken und das in einer Weise, die die Bindung auf Dauer stärkt. Ich hoffe, das beantwortet Ihre Frage. Dr.Ludger Nohr
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