Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Gesunde Mutter-Kind Beziehung - sehr früh wieder Vollzeit Arbeit

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Gesunde Mutter-Kind Beziehung - sehr früh wieder Vollzeit Arbeit

Glückskind1975

Lieber Herr Dr. Nohr, Liebe Frau Henkes Ich bin vor kurzem erst mit 46 Jahren Mutter geworden. Unsere Tochter ist ein absolutes Wunschkind und wir haben lange Jahre vergeblich versucht schwanger zu werden (mehrere Fehlgeburten). Nach ihrer Geburt war ich 8 Wochen im Mutterschutz, konnte aber leider keine Elternzeit nehmen (Risiko Arbeitsplatzverlust). Ich bin also Vollzeit zurück ins Büro (bin aber jeden Dienstag und Donnerstag im Home Office) und mein Mann ist stattdessen in Elternzeit gegangen. Ich vermisse meine Tochter täglich sehr und habe Angst, das (1) ich ihr durch meine frühe Abwesenheit ungewollt Schaden zufüge (mangelndes Urvertrauen) und (2) das sie keine Bindung zu mir als Mutter aufbaut, mich lieb hat, weil ich sie ja regelmäßig „verlasse“. Ich versuche sobald ich zuhause bin, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen und auf ihre körperlichen und emotionalen Bedürfnisse einzugehen um die Abwesenheit zu kompensieren. Noch kann ich sie sehr gut beruhigen, wenn sie weint aber ich habe den Eindruck, sie lacht ihren Papa mehr an als mich. Sind das einfach nur meine Ängste als „RabenMutter“ oder schade ich ihr wirklich und schwäche unsere Mutter-Kind Beziehung. Was braucht ein Säugling, um eine stabile Beziehung aufbauen zu können? Vielen Dank für ihren Rat Glückskind


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, um Ihre letzte Frage zuerst zu beantworten. Um stabile Beziehungen aufbauen zu können und Urvertrauen zu entwickeln, benötigt ein Säugling intensive Zuwendung. Und genau das ist keine Frage der Quantität sondern der Qualität. Diese ist doch in Ihrer Beziehungsgestaltung sehr gut gegeben. Für Ihre Tochter ist es nicht wichtig, dass Sie ununterbrochen mit ihr zusammen sind (Wie oft sieht man heute Mütter, die den ganzen Tag mit ihrem Kind zusammen sind, aber ununterbrochen mit ihrem Handy beschäftigt sind. Wo bleibt da der Kontakt zum Kind?). Für Ihre Tochter ist bedeutungsvoll, wie Sie den Kontakt mit ihr gestalten und wie intensiv Sie auf sie eingehen. Das prägt die grundlegende Erfahrung. Es wird sich Ihrer Tochter unbewusst einprägen, dass Sie zwar eine sind, die weggeht, aber - und das ist das Entscheidende - auch eine, die regelmäßig und zuverlässig wiederkommt. Sie wird also nicht verlassen. Außerdem kommt in Ihrer Familie eben dem Vater schon früh eine größere Bedeutung zu. Das ist doch etwas Positives und fördert sicher die gute Beziehung zwischen Vater und Tochter. Ihre Tochter hat eben nicht nur eine wichtige Bezugsperson sondern von Anfang an beide Elternteile. Wenn der Vater wichtiger wird, kann das natürlich auch bedeuten, dass Ihre Tochter sich ihm phasenweise mehr zuwendet. Vielleicht gelingt es Ihnen, das positiver zu sehen, denn es geht doch nicht um Konkurrenz zwischen Ihnen und Ihrem Mann sondern darum, gemeinsam Ihre Tochter möglichst gut großzuziehen. Das scheint doch ziemlich gut zu klappen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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