Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Fremdeln, Nachtruhe

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Fremdeln, Nachtruhe

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Posth Sie haben mir bereits oft bei Fragen zur Entwicklung meines Sohnes (war ein "Schreibaby", immer noch recht unruhig) schon oft weitergeholfen. Es wäre schön, wenn Sie mir auch diesmal einen Rat geben könnten. Hatte vor kurzem schon geschrieben, dass mein Sohn bisher noch nicht gefremdelt hat. Seit einer Woche tut er (mittlerweile 9 Monate) es nun doch, und ich bin sehr froh u. auch glücklich darüber. (Habe nun das Gefühl, dass sich eine doch sehr sichere Bindung und ein recht stabiles Urvertrauen entwickelt hat.) Das Fremdeln entspricht etwa der in Ihrem Langtext beschriebenen ersten Stufe. Es ist also nicht wirklich heftig und ohne viel Schreien, wie ich es bei anderen Kindern erlebt habe. Er ist z. Zeit aber äußerst anhänglich. Kommt mein Mann abends von der Arbeit, begrüßt er in stürmisch, lacht und spielt mit ihm und ist zufrieden, solange ich nicht in Reichweite bin. Bin ich jedoch in seiner Nähe, möchte er z.B. nicht mehr auf dem Arm meines Mannes bleiben sondern macht deutlich (streckt die Arme nach mir aus...), dass er zu mir möchte. Nehme ich ihn nicht sofort, beginnt er zu schimpfen oder knottern. Nun meine Frage: Gehe ich in dieser Situation prompt auf ihn ein, und nehme ihn z.B. wieder auf den Arm? Wie verhalte ich mich in der Fremdelphase angemessen? (Bin ich mal für kurze Zeit außer Haus, und mein Sohn ist mit meinem Mann alleine, gibt es keinerlei Schwierigkeiten. Komme ich wieder, werde ich freudig begrüsst und er kommt sofort wieder zu mir.) Mein Sohn braucht immer noch sehr wenig Schlaf. Er schläft nach wie vor tagsüber kaum, nachts von etwa 21.30-6.30 oder 7.00. Seit ein paar Tagen ist er nachts oft schon gegen 4 Uhr wach und möchte spielen. Ich lasse ihn nach wie vor nie schreien, doch bin mir unsicher, wie ich hier richtig reagiere. Soll ich ihn im dunklen Zimmer aus dem Bett nehmen und herumtragen, ihn zu mir ins Bett nehmen (damit ist er jedoch auch nicht lange glücklich, da er ja "wach" ist und nicht liegen bleiben möchte),darf er zum Spielen aus dem Bett (habe ich bisher noch nicht gemacht, da ich eigentlich der Meinung bin, es sollte einen Unterschied zwischen Tag und Nacht geben)... Bin mir hier unsicher, wie ich angemessen reagiere, zumal er ja tagsüber noch schwerer in den Schlaf findet und dann wg. Übermüdung oft unzufrieden ist. Es wäre schön, wenn Sie mir diesmal auch wieder weiterhelfen könnten. VIELEN HERZLICHEN DANK SCHON IM VORAUS!


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, das späte Fremdeln kann sich manchmal schon mit den ersten Loslösungstendenzen und der damit verbundenen Anhänglichkeit überschneiden. So scheint es im Fall Ihres Sohnes zu sein. Krabbelt er schon? Auch auf die Anhänglichkeit, die zuweilen etwas strapaziös sollte man geduldig eingehen. Sie läßt in dem Moment nach, in dem das Kleinkind mehr zu sich selbst gefunden hat und sich "in der Welt" ein wenig auskennt. Im Rahmen der Loslösung wird der Vater sehr wichtig und Ihr Sohn wird sich ihm mehr und mehr zuwenden. Nachts sollte Sie eindeutig sein und spielen nicht zulassen. Fragen Sie sich, warum er jetzt wach wird, und was vielleicht anders ist als vorher. Zahnt er vielleicht? Alle Beruhigungsmaßnamen sind erlaubt, die das Kind zur Ruhe bringen und den Schlaf wieder anbahnen. Notfalls muß man die Zahnungsprobleme behandeln. Das eigene Bett ist erlaubt, nur muß sich auch das Kind daran gewöhnen, wenn es bisher nur im eigenen Bett geschlafen hat. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Posth Dankeschön für Ihre Antwort. Nein, krabbeln kann er noch nicht, habe jedoch das Gefühl, dass der Parkettboden ihm den Vierfüßlerstand erschwert??. Im Bett trainiert er ihn öfter mal, aber auf dem Parkett oder Fliesen schiebt er sich nur rückwärts. Ist es Ihrer Meinung nach während dieser Phase okay, wenn ich ab und an mal eine Stunde ohne ihn weggehe (wenn ich nicht in der Nähe bin, klappt es sehr gut, wenn er bei meinem Mann ist) oder sollte man in dieser Zeit möglichst immer präsent sein? Das mit der Nachruhe hat sich mittlerweile gegeben. Es lag wohl tatsächlich am Zahnen. 4 Zähne in zwei Wochen waren wohl etwas heftig.... Nochmals vielen Dank und viele Grüße!


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