Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Einnässen tagsüber - Vorstellung beim Kinderpsychologen sinnvoll?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Einnässen tagsüber - Vorstellung beim Kinderpsychologen sinnvoll?

Kiki73

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Hallo, wir würden gerne wissen, ob eine Vorstellung beim Kinderpsychologen für unseren Sohn sinnvoll sein könnte. Er ist 6,5 Jahre und nässt immer wieder tagsüber sein. Da er auch nachts noch nicht trocken ist, ist unser Kinderarzt der Meinung, dass die Blasenfunktion noch nicht richtig ausgereift ist. Was unserer Meinung nach aber gegen diese Theorie spricht, ist die Tatsache, dass das Einnässen tagsüber nur phasenweise auftritt. Wir haben oft wochenlang kein Problem und dann plötzlich geht es wieder los. Diese Phasen treten fast immer gleichzeitig mit Einschlafproblemen und schlechtem, unruhigem Schlaf auf. Man hat während dieser Phasen den Eindruck, dass ihn viele Dinge beschäftigen, die er nicht verarbeitet bekommt. Er war, und ist schon immer sehr sensibel und scheint mehr Eindrücke aufzunehmen als andere gleichaltrige Kinder. Dies wurde uns auch immer wieder vom Kindergarten bestätigt. Das Einnässen tagsüber macht ihm mittlerweile sehr zu schaffen. Vor allem, weil er jetzt auch zur Schule geht. Er sagt, er merkt es nicht wenn die Hose nass ist, zieht sich nicht um und wird richtig wütend wenn wir ihn darauf ansprechen. Wir wissen nicht so recht wie wir mit dem Problem umgehen sollen. Denken Sie, dass es sich um physische Ursachen handelt, die in dem Alter tatsächlich noch normal sind, oder kann hier tatsächlich eine psychische Ursache vorliegen? Im Voraus vielen Dank!


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Hallo, ich halte die Vorstellung beim KinderpsychotherpeutIn zur Diagnostik deshalb für sinnvoll, weil Ihr Sohn unter dem Symptom leidet, es ihn sozial einschränkt und es kombiniert ist mit anderen Belastungszeichen. Ob dann eine Therapie nötig ist, kann danach besser entschieden werden. Hilfreich ist auch, dass man das Gefühl hat, etwas tun zu können und nicht nur abzuwarten. Wichtig ist auch, dass Ihr Sohn das nicht als "Defekt" verinnerlicht, sondern als ein Problem, das lösbar ist und dass der KindertherapeutIn nichts anderes ist, als der Kinderarzt für die Seele. Viel Erfolg. Dr.Ludger Nohr


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