Pony Bär und Papagei
Sehr geehrte Frau Henkes. Mein Sohn, Einzelkind, 3 Jahre und 10 Monate alt, ist motorisch wie sprachlich sehr gut entwickelt, fährt Rad, klettert mit großer Sicherheit. Er kann sich wunderbar artikulieren und ist sehr eloquent, wenn es darum geht, etwas zu bekommen, was er will. Als er noch keine 3 war, sagte er mir einmal, nachdem er das Weinen runtergeschluckt hatte: "Bitte Mama, das wäre dem T. (ihm selbst) wirklich wichtig!" Seit Juli geht er in den Kindergarten, davor war er schon in der Krippe (Kita). Mir wird kürzlich immer wieder rückgemeldet, dass er andere Kinder scheinbar ohne Vorwarnung heftig schupft (stößt). Und er macht es auch in meinem Beisein, wenn ich ihn abhole, da hat er keine Hemmung. In Ruhe darauf angesprochen ist seine Erklärung +/- immer dieselbe: "Die wollen immer immer immer mit mir spielen, aber ich will endlich einmal allein spielen/meine Ruhe haben." Einmal hat er ein Kind gebissen, von dem es anfangs hieß, dass sie immer zusammen seien & spielten und sich wunderbar verstünden. (Vorangegangener Streit wurde keiner wahrgenommen). Mir gegenüber meinte er aber nur, der O. sei nicht sein Freund, der gehe ihm auf die Nerven, er wolle nicht, dass der ihn die ganze Zeit anschaut, der soll ihn in Ruhe lassen. Die andere Sache ist, dass er seit Kurzem grundsätzlich einmal jeden mit "Du bist blöd" begrüßt. Ich betrachte das als ein Ausprobieren und reagiere mal mit "Nein, xy ist nicht blöd", "blöd ist kein Name" oder "Also ich find das nicht lustig". Finde es aber auch nicht so schlimm. Ich denke, das wird eh bald uninteressant für ihn. Grundsätzlich kommt er im Kindergarten gut zurecht, er hat sich recht schnell eingewöhnt und beherzigt auch die Regeln im Großen und Ganzen sehr gut. Auch das eine Rückmeldung vom Kindergarten. Aber kann es sein, dass ihm der Trubel im Kindergarten (25 Kinder, 3 Betreuerinnen) wirklich einfach immer wieder zu viel ist und er sich deshalb so stark und so körperlich abgrenzt? Oder fehlt ihm die exklusive Aufmerksamkeit, die er zuhause hat und lässt es an den anderen Kindern aus? Das kräftemessende Gerangel ist auch ein Teil seines Verhaltens, das finden die anderen Jungs zum Teil auch lustig, aber das starke Wegstoßen einfach nur vorbeigehender Kinder ist doch was komplett Anderes. Damit verbunden ist offenbar ein starker Wunsch, seine Umgebung zu kontrollieren: "Du darfst da nicht rein! Da bin ich jetzt!", oder "Du sollst das nicht sagen!!", "Du darfst mich nicht anschauen!" usw. Das bekommen aber auch wir Eltern immer wieder mal zu hören. Ich erkläre ihm natürlich, dass Stoßen gefährlich werden kann, dass es den anderen weh tut, dass das auch nicht gut ankommt, dass irgendwann vielleicht wirklich keiner mehr mit ihm spielen will, was auch traurig wäre, und dass er ja einfach sagen kann, wenn er was nicht will. Was kann ich darüber hinaus tun, was raten Sie mir? Ist dieses Verhalten alters-/entwicklungsgemäß im Rahmen oder schon eher speziell? Da ich kommenden Sommer ein zweites Kind erwarte (was er noch nicht weiß), bin ich auch deswegen etwas alarmiert. Vielen lieben Dank im Voraus!
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist alters- und entwicklungsmäßig völlig normal. Ich denke nicht, dass es etwas mit einer Überforderung vom Trubel im Kiga zu tun hat. Ihr Sohn entwickelt sein Selbstwertgefühl und fühlt sich zwischendurch mächtig genug, um anderen seinen Willen aufzuzwingen. Das ist entwicklungspsychologisch richtig. Ihr Sohn muss seine Wirkmächtigkeit kennenlernen, die ihm auch helfen kann, soziale Kontakte zu gestalten. In diesem Alter haben Kinder jedoch noch oft Modulierungsschwierigkeiten in der Wahrnehmung ihres Größenselbst. Ihr Sohn benötigt daher Grenzen, die ihm von Ihnen oder den Erzieher/innen gesetzt werden. Bei zu heftiger körperlicher Aggression braucht er weniger eine Erklärung, warum dieses Verhalten nicht richtig ist. Er muss vielmehr das Verbot akzeptieren lernen, dass er nicht schubsen darf. Sie müssen sich wegen des zweiten Kindes keine Sorgen machen. Ihr Sohn wird diese Entwicklungsphase bis zum nächsten Sommer schon bewältigt haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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