brini83
Guten Abend, eigentlich war unser Verhältnis sehr gut. Umso älter sie wird, umso mehr hab ich das Gefühl, die Bindung zu ihr zu verlieren. Keine Ahnung, wann es anfing. Das prägenste ( ich glaub ) erste Erfahrung: ich brachte den Bruder mit aus dem Krankenhaus. Sie war Feuer und Flamme für ihn. Mein Mann ist auch der beste. Ich wurde die ersten 2 Wochen komplett ignoriert ( ich fragte: möchtest du was trinken? Sie guckte mein Mann an: Papa ich hab durst. Kann ich was zu trinken bekommen) naja der Bruder wird im März 2. Und sie verhält sich mir gegenüber immer schlimmer ( zb. Ich möchte ihr ein gute Nacht Kuss geben. Sie sagt, sie will kein von mir. Sie liebt Papas Gute Nacht küsse, meine liebt sie nicht. Oder ( wir bringen Abwechselnd die beiden ins bett. ) da steht sie vor mir, bricht in Tränen aus: warum willst du mich immer ins Bett bringen? Ich will, das Papa mich bringt. Ich geb mir so ne mühe und werd gefühlt nur von ihr abgewiesen. Es ist so schlimm. Ich hab schon des öfteren deswegen geweint. Ich mein, ich fahr mit ihr allein oder mit beiden Kids in Urlaub ( Bauernhof. Mein Mann hatte keine Lust ) wir machen aber auch zusammen Urlaub. Ich fahr in Indoorspielplatze, geh so raus mit ihnen. Geh mit ihr in Cirkus, Kino. ) ich mach und tu. Und krieg dann solche Sprüche um die Ohren. Es heißt immer nur: Papa. Schön, wenn die beiden so eine Bindung haben. Ich würde mich auch freuen, wenn sie mit ihren 4 Jahren Mich auch mag😭😢
Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihre Tochter Sie nicht liebt oder mag. Sie haben ganz bestimmt von Anfang an eine gute Bindung hergestellt. Ihre Tochter wäre sonst gar nicht in der Lage, sich so abweisend zu verhalten. Sie müsste ja befürchten, Ihre Liebe zu verlieren, was bei Kindern starke Ängste auslöst. Vermutlich hat sich im Rahmen der Trotzphase verbunden mit der Entthronung durch die Geburt des Bruders bei Ihrer Tochter diese abwehrende Haltung entwickelt. Möglicherweise hat sie Ihnen verübelt, dass Sie den Rivalen ins Haus gebracht haben. Jetzt findet sie aus dieser Position nicht mehr ohne Hilfe heraus. Ihre Tochter scheint deutlich zu spüren, dass sie Sie durch ihr Verhalten kränken kann. Das gibt ihr eine gewisse Macht, die schon Vierjährige unbewusst sehr genießen können. Soviel Macht überfordert sie jedoch auch. Für Ihre Tochter wäre es hilfreich, wenn Sie ihrer derzeitigen Ablehnung gelassener begegnen und ihr Verhalten akzeptieren könnten. Viele Kinder bevorzugen eine Weile einen Elternteil besonders. Das kann dann auch wieder wechseln. Vor allem ist es nicht hilfreich, wenn Sie die Zuwendung Ihrer Tochter durch viele Attraktivitäten erlangen wollen. Ihre Tochter wird spüren, dass sie dann viel von Ihnen einfordern kann. Zu einer Verhaltensänderung führt das jedoch nicht, sondern Ihre Tochter hält Sie weiter "auf Trab". Ihr Mann sollte Sie darin unterstützen, wieder einen guten Kontakt zu Ihrer Tochter zu bekommen. So könnte er in der oben beschriebenen Situation mit dem Getränk auf Sie verweisen. "Deine Mutter hat dir gerade was zu trinken angeboten. Sie wird es dir auch geben." Er könnte auch deutlich signalisieren: "Na, wenn du keinen Kuss von der Mama willst, dann nehm ich den gerne." Damit hilft er, Ihre Position in der Familie zu stabilisieren und zeigt Ihrer Tochter, dass Sie in der Familie zu viert sind. Niemand wird ausgeschlossen. Sie sollten auf jeden Gute-Nacht-Kuss verzichten, wenn Ihre Tochter Ihnen nicht von sich aus anbietet. "Kein Küsschen auf Kommando" muss auch in der eigenen Familie gelten. Wenn Sie den Eindruck haben, dass es Ihnen sehr schwer fällt, sich nicht von Ihrer Tochter kränken zu lassen, könnte es hilfreich sein, sich Unterstützung bei einer Familienberatung oder Kindertherapeut/in zu holen. Entschuldigen Sie bitte die lange Wartezeit bis zur Beantwortung Ihrer Frage. Versehentlich erschien meine Urlaubszeit nicht auf der Seite. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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