Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung doch sicher?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bindung doch sicher?

Enigma

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Lieber Dr. Nohr, bisher dachte ich meine T. (bald 3) sei eher unsicher an mich gebunden, obwohl ich sie nach bestem Vermögen bindungsorientiert erzogen habe. Jetzt kam es schon zu mehreren Situationen, die mich hoffen lassen. Wir sind erst vor 6 M. in die Nähe meiner Eltern gezogen - bis zu dem Zeitpunkt ausschließlich Betreuung durch mich und meinen Mann. Jetzt immer öfter Oma. Geht sehr gut. Sie fordert es sich auch ein. Vor ein paar Wochen war sie alleine dort, ist auf der Straße gefallen, es kam ein Auto. Es ist nichts passiert aber der Schreck war groß. Sie hat sich eingefordert ich solle komme und erst als ich mich nach Telefonat auf den Weg gemacht habe, konnte sie sich beruhigen. Dann war alles schnell gut. Vor ein paar Tagen zum Schnuppern im KiGa, sie war froh, hat angefangen zu spielen. Ich bin mit der Erzieherin in einen anderen Raum um in Ruhe zu planen... Meine T. wollte in der Gruppe bleiben, habe ihr gezeigt, wo ich sein werde. Dann hat aber die E. die Tür zu gemacht, die vorher offen war quer überm Flur. Nach 10 M. kam andere E. mich rufen, T. sei am weinen, und wolle sich nicht bringen lassen. T. kam in meinen Arm, hat sich direkt beruhigt und danach weiter gespielt, aber in meiner Nähe. Zuletzt, jetzt 2x bei Oma geschlafen, auf eigenen Wunsch. Hat gut geklappt. Gestern Abend aber Terror beim Einschlafen. sie sei wütend, weil ich nicht mit ihr bei Oma schlafe, sondern sie alleine.


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Hallo, das ist die Gefahr dieser Kategorisierungen. Sie führen zu Entweder-Oder-Annahmen, die wir dann im Alltag immer wieder bestätigt finden. Damit beachten wir nicht das was ist, sondern sind enttäuscht oder erfreut, weil die Kategorie passt. Ihre Bindung ist so wie sie ist. Ihre To braucht Sie in der Not, braucht Sie immer wieder in der Nähe, Sie können sie beruhigen. Darüber können Sie sich freuen, das können Sie vertiefen, egal wie man das nennt. Vergessen Sie diese Begriffe und versuchen in Ihren Möglichkeiten, eine Beziehung zu Ihrer To zu gestalten. Das ist das was Sie geben können. Und dann sind die Selbstvorwürfe meist überflüssig, helfen tun sie sowieso nicht. Dr.Ludger Nohr


Enigma

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Spricht all das, dass sie mich in Stress-Situationen braucht und das auch einfordern und ausdrücken kann und will, sich dann gut beruhigt, nicht doch stark für eine sichere Bindung? Das würde mich unheimlich glücklich machen. Wenn wir getrennt waren freut sie sich manchmal ganz offenherzig, andere male ist sie eher verhalten. In den meisten Situationen nimmt sie aber immer zügig Kontakt auf und zeigt mir, was sie gerade spielt. Ignoriert werde ich eigentlich nicht. Danke. Enigma


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