Hatte hier schon mal geschrieb., da unser Sohn (knapp 2,5J) den Papa öfter ablehnt. Heute extrem. S. wollte beim Abendessen über mich (Mama) bestimmen, ich sollte dann trinken, wenn er es wollte, Gabel auf Tisch legen, nicht auf Teller usw. Ich tat das nicht, was bei S. zu mächtigem Wutanfall führte. Wir mussten seine Windel wechseln was abends schon immer der Papa macht. Die 2 haben viel Spaß dabei. Nun kommt es öfter vor, dass S. fordert, dass ich ihn bettfertig machen soll. Ich kam mal dazu, haben es aber immer dabei belassen, dass Papa das Bettfertigmachen übernimmt. Heute eskalierte alles irgendwie, S. steigerte sich derart rein, dass er herzzerreißend nach mir rief u Papa weg schickte. Letztendlich hab ich Papa dann abgelöst, der sehr traurig war. Sohn rief dann noch mal nach Papa, da er ihn streicheln wollte, weil er traurig war. Wie am besten damit umgehen? Soll ich abends übernehmen? Hab Sorge, dass er dann immer weniger machen darf. Papa ist ab ca. 16h zu Hause, spielt viel
von
svela
am 04.04.2011, 00:03
Antwort auf:
Ablehnung des Vaters wie soll man sich da am besten verhalten?
Hallo, in dieser Entwicklungsphase kommt beim Kind das Bedürfnis auf, selbst als "Bestimmer" der Abläufe wirksam werden zu können. Also nicht nur die Selbstbestimmung wird auf einmal zu einem wichtigen Gut, sondern auch die Bestimmungsmacht über die Bezugspersonen. Da dieses "Bestimmen" als positives Attribute und damit als Aufwertung des noch als schwach empfundenen Selbst gilt, wird man als Eltern dann, wenn es vertretbar ist, dem Kind auch schon mal diese "Macht" lassen. Das hat mit Unterwürfigkeit nichts zu tun. Denn in allen entscheidenden Fragen bestimmen natürlich Sie als Eltern, wie die Abläufe vonstatten gehen. Und so sollte man sich auch nicht gleich darauf einlassen, wenn aus was für Gründen auch immer ein Elternteil abgelehnt wird und der andere bevorzugt. Es ist sicherlich geboten, erst einmal emotional agumentativ das Kind dazu zu bewegen, beim alten Schema zu bleiben, weil nämlich sonst eine Person betrübt ist. Und jetzt geht es ja auch um den Erwerb der Empathie. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.04.2011