Guten Tag Frau Schuster,
ich dachte mir mal bei der typischen Supermarktszene (ein Kind bekommt nicht was es möchte und schmeißt sich zornig auf den Boden), „das wird mir nie passieren“ und „die Mama hat ihr Kind nicht im Griff“. Nun habe ich selber manchmal das Gefühl. ;-)
Wenn mein Sohn (18 Monate) nicht das bekommt, was er möchte, oder wenn man sich anders verhält, als er das wünscht, dann bekomt er einen wutanfall, er weint laut, schmeißt mit Sachen etc.. Wie verhalte ich mich in solcher Situation richtig („Supermarket“ )? Kann ich was machen, um solchen Situationen vorzubeugen? Woher kommt der Zorn? Angeboren oder anerzogen? Manchmal denke ich, vielleicht bin ich dem Kleinen anfangs viel zu oft entgegengekommen, so dass er sich dran gewöhnt hat, das zu bekommen, was er möchte... Vielen Dank
von
khaki
am 13.04.2011, 22:11
Antwort auf:
Zornig - was hilft bei einem 18 Monate alten Kind?
Hallo khaki
Bitte berücksichtigen Sie, dass Ihr Sohn ein Kleinkind und kein kleiner Erwachsener ist. Er versteht noch nicht, warum etwas für ihn ungeeignet ist.
Auch hat er noch nicht lernen können, seine jeweilige Stimmung angemessen mitzuteilen, sodass er all' seine bisherigen Erfahrungen einsetzt, um Ihre umgehende und helfende Aufmerksamkeit zu erreichen. Dabei handelt er wie alle Kleinkinder sehr spontan und ohne gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachdenken zu können.
Helfen Sie ihm, indem Sie stets für eine ansprechende Beschäftigung Ihres Sohnes sorgen, sodass er sich nicht selbst zu beschäftigen sucht.
Möchte er etwas haben, was ungeeignet oder gar gefährlich für ihn ist, begründen Sie Ihr Nein bitte KURZ, während Sie Ihrem Sohn gleichzeitig eine geeignete Alternative anbieten.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 14.04.2011
Antwort auf:
Zornig - was hilft bei einem 18 Monate alten Kind?
nein bist du nicht!
Denke immer daran - Kinder sind von Natur aus gut, kooperativ und sozial! Und es kann ja wohl nicht Ziel der Erziehung sein, einen ständigen Kampf mit dem Kind zu führen.
Es geht vielmehr darum, die Bedürfnisse des Kindes ernst zu nehmen, auch Kompromisse zwischen dem Willen des Kindes und dem eigenen zu schließen, ihm aber da wo es sein muss (Gefahr, bestimmte wenige wichtige Regeln) auch konsequente Grenzen zu setzen. Wenn sich das Kind dabei beschwert, dann auch das ernst nehmen - ihm eine Alternative anbieten, wie es seinen Unmut äußern kann, oder eine Alternative wenn es doch mal etwas gefährliches erwischt hat.
Ich gehe mit meiner Tochter (jetzt 2) schon seit dem sie alleine Laufen kann (seit sie 13 Monate alt ist) meistens so einkaufen, dass sie selbst laufen darf. Dauert dann etwas länger, aber ist viel stressfreier insgesamt. Sie darf die Sachen, die wir brauchen aus den Regalen nehmen, darf ihren Einkaufswagen schieben - oder ihren Puppenbuggy. Wenn sie etwas aus dem Regal holt, sage ich ihr, dass wir das nicht brauchen und sie es bitte wieder zurück stellen soll. Das hat am Anfang sehr viel Geduld erfordert - ich habe es ihr auch oft gezeigt wie es geht, aber jetzt klappt das sogar bei Schokolade!
Süßkram und Zeug was die Kinder so Haben wollen, kennt sie erst seit dem sie in die Kita geht und dort Weihnachten war (also seit dem sie 20 Monate alt ist!).
Kürzlich hat sie auch geweint und geschrien, sie will Schokolade, aber ich habe ihr gesagt, dass es keine gibt, dass ich verstehe, dass sie sauer ist, aber dass das heulen ihr auch nicht helfen wird. Punkt.
Dann hat sie auf dem Weg nach draußen ganz normal gefragt: Kann ich bitte eine kleine Schokolade haben? - die hat sie dann auch bekommen.
Seither gibt es nur normale Fragen nach Schokolade, aber kein Geschrei mehr. Und ein Nein wird auch akzeptiert.
von
kirshinka
am 14.04.2011, 10:49