Frage: Wie verhalten?

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn (fast 3) raubt mir derzeit die Nerven. Er scheint ganz genau zu wissen, dass ich "handlungsunfähig" bin, wenn ich unser Baby stille und macht dann nur noch Blödsinn. Heute morgen beim Frühstück hatte das Baby gleichzeitig auch Hunger. Kaum angelegt, sprang mein Sohn vom Stuhl auf (wo er kurz zuvor noch ganz ruhig gegessen hatte), hampelte hin und her, schob den Teller weg, holte sich Spielzeug etc. Das Stillen unterbrechen ist leider keine gute Idee, die Kleine weint dann und es dann dauert ewig, bis sie sich wieder beruhigt. Ich habe dann zwei Mal bestimmend gesagt, er solle sich hinsetzen und weiteressen, ansonsten wäre das Essen beendet und ich würde sein Brot essen. Vermutlich war das erziehungstechnisch nicht sehr sinnvoll, aber ich wusste echt nicht, was ich sonst sagen soll? Er sagte jedenfalls nur "Nö", lachte und turnte weiter herum. Ich nahm mit meiner freien Hand ein Stück seines kleingeschnittenen Brötchens. Er haute mir dann plötzlich ins Gesicht und ich schimpfte daraufhin sehr laut mit ihm (denn hauen lassen möchte ich mich nicht!). Es endete dann damit, dass er lautstark anfing zu brüllen und zu weinen und ich (stillenderweise) mit dem Baby rausging. Ich glaube, ich hätte mich besser anders verhalten, aber ich weiß nicht, wie. Es klingt schrecklich, aber ich war heute morgen einfach nur noch froh, als ich ihn im Kindergarten abgeben konnte! Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen und würde ihn am liebsten sofort wieder mitnehmen. Ich bin unter der Woche alleine mit den beiden und manchmal schon am Wochenbeginn fix und alle. Wie erreiche ich denn, dass er auf mich hört, wenn ich etwas sage? Ich weiß, dass es ein Grenzenaustesten ist, aber wenn ich etwas von ihm möchte oder etwas verbiete, kommt grundsätzlich ein Widerwort ("Nein bzw. "Doch"). Ich möchte ihn aber auch nicht anschreien oder den Raum verlassen, wusste mir heute morgen aber nicht anders zu helfen. Wir geben natürlich nicht nach, nur weil er wütend wird, aber das führt dazu, dass es eigentlich jedes Mal im Brüllen und/oder Weinen endet.

von Leons_Mama am 24.11.2014, 09:42



Antwort auf: Wie verhalten?

Liebe Leons_Mama, Ihr Sohn muss Sie plötzlich teilen und dass in fast jeder Situation und zu fast allen Zeiten des Tages. Versuchen Sie, Ihrem Sohn Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn Sie das Baby stillen. Er kann sich neben Sie setzen und Sie können kuscheln oder/und ein Buch lesen. Das kann zu einem Ritual werden. So bekommt Ihr Sohn Aufmerksamkeit, eine Kuscheleinheit und kann gleichzeitig keinen "Blödsinn" machen. Heute morgen hätte es genügt, wenn Sie als Konsequenz ausgesprochen hätten, dass die Mahlzeit für ihn beendet ist. Solchen Situationen müssen nicht noch mehr dramatisiert werden, in dem auch noch das eigene Brötchen von jemand anderem aufgegessen wird. Sicherlich wird Ihr Sohn Sie so schnell oder gar nicht wieder hauen. Es war ein Reflex und Ihr Sohn hat sich sehr über Ihre Reaktion erschrocken. Reiten Sie nicht allzu lange auf einem Nein oder Doch herum. Beispiel: "Wir gehen jetzt Schuhe und Jacke anziehen und dann nach draußen." "Nein." "Dann gehe ich alleine." Sie werden sehen, wie schnell Ihr Sohn Schuhe und Jacke anzieht oder zur Garderobe kommt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.11.2014



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