Sehr geehrte Frau Ubbens!
Ich wende mich heute an Sie, weil ich oft das Gefühl habe, mein Sohn 4, fällt in seinem Verhalten auf und ich fühle mich sehr verunsichert, weiß nicht wie was ich anders machen soll. Im kiga höre ich oft, er ist gerne dabei wenn sich gestritten gerauft wird. Manchmal stört er die Kreise, hört nicht auf Anweisungen, ärgert, provoziert. Beim abholen, zieht er erst mal eine show ab mit Türen aufreißen, Sachen anderer Kinder wegnehmen und rumschmeißen...:( kurzum: er will mit negativen Dingen auffallen und will damit andere zum Lachen bringen. Seine Freunde pushen ihn dann wenn sie dabei sind, indem sie ihm sagen, wie cool die das doch finden. Auf Spielplätzen verhält er sich auch oft aggressiv, macht Bauten kaputt nimmt Sachen weg... mit seiner Schwester (2,5) spielt er recht schön und er hat auch viele positive Eigenschaften natürlich- ist hilfsbereit, hilft wohl auch im kiga Handtücher falten, zeigt anderen Bücher, wie vorlesen halt, hat gute tischmanieren, ist sorgfältig wenn s um ausmalen geht, liebt es vorgelesen zu bekommen, puzzelt gerne ist gerne draußen usw ABER wie kann ich ihm helfen ein bisschen angepasster ruhiger, gelassener, geduldiger und freundlicher zu werden??? Durch diese Ausraster hat er bei einigen Eltern, leider auch bei den eltern seines Lieblingsfreundes einen nicht so guten Ruf, wobei ich anmerken muss, dass auch andere Jungs eifrig mit dabei sind. Diese haben wohl auch etwas gegen uns nicht Deutsche:(
Ich hoffe, Sie können mir einige Tipps geben und ich danke Ihnen im Voraus herzlich dafür!
Ani
von
Aniof
am 13.11.2018, 14:18
Antwort auf:
Wie soziale und emotionale Entwicklung fördern?
Liebe Ani,
vereinbaren Sie einen Gesprächstermin mit den Erziehern. Fragen Sie genau nach, wie das Verhalten Ihres Sohnes in den verschiedenen Situationen aussieht. Morgenkreis, Mittagskreis, Freispiel und auch angeleitete Angebote. Ist das Verhalten je nach Bewegungsmöglichkeit unterschiedlich, sprich das Wetter hat ein Rausgehen ermöglicht bzw. die Kinder mussten drinnen bleiben? Zudem erkundigen Sie sich, wie die Erzieher in den Situationen handeln.
Beim Abholen nehmen Sie Ihren Sohn zur Begrüßung in den Arm. Erklären Sie ihm dabei, wie Sie möchten, was jetzt zu tun ist. "Wir gehen nun die Schuhe anziehen. Ich möchte, dass du dich auf die Bank setzt, damit ich dir die Schuhe anziehen kann." Achten Sie darauf, dass auch genau das umgesetzt wird, wie sie es angesprochen haben. Tragen Sie ihn ggf. zu seinem Garderobenplatz, damit er unterwegs keinen "Quatsch" machen kann.
Bevor Sie auf den Spielplatz gehen, lassen Sie Ihren Sohn sich eine Weile bewegen. Machen Sie eine kleine Fahrradtour oder einen ausgiebigen Spaziergang. Er darf schon gerne ein wenig müde von der Bewegung sein. Ärgert Ihr Sohn andere Kinder, nimmt Dinge weg, zerstört Sandburgen usw., nehmen Sie ihn an die Seite und er kann für ein paar Minuten nicht spielen. Er darf erfahren, dass sein Verhalten eine Konsequenz hat.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 13.11.2018
Antwort auf:
Wie soziale und emotionale Entwicklung fördern?
Mhh, ich weiß nicht - so furchtbar dramatisch hört sich das für einen 4-jährigen - vermutlicher eher lebhaften - Jungen eigentlich nicht an. Zumal 4-jährige ja nun auch generell schon gut einfach austesten wollen, wie weit sie gehen können oder aber einfach noch nicht einschätzen können, wann der Spaß ein Ende hat (also kein Quatsch machen mehr ist, sondern ärgerlich wird).
Wie ist er denn zu Hause? Hast du da diese Probleme auch oder treten die nur bei anderen bzw. im KiGa auf?
Ist er bei Freunden zu Hause denn wirklich so schlimm oder sind diese Eltern einfach nur mit einem sehr ruhigen Kind "gesegnet" und fühlen sich mit einem lebhaften Besuchskind überfordert? ich gebe auch zu, dass ich manche Kinder eben nicht so gerne bei uns habe, weil die Kombination meist zu irrem Chaos und Lautstärke führt, die ich mir auch lieber erspare. Das hat aber nichts mit Nationalitäten zu tun und auch nicht damit, dass dieses Kind generell unerzogen oder sonst etwas negatives wäre. Es liegt an dem Effekt, den beide Kinder aufeinander haben, der mir einfach zu anstrengend ist.
Ich finde zB , wenn die Abholsituation mit grobem Unfug machen bekannt ist, kann man dem doch gut entgegenwirken. Die Erzieherinnen sollen ihn eben nicht einfach rauslaufen lassen bzw. nur und direkt an dich übergeben. Du hältst ihn auch einfach an der Hand und sagst ihm auch klipp und klar, dass er sich anziehen soll ohne Unfug zu machen. Und achtest dann natürlich auch darauf, dass er erst gar nicht an die Sachen anderer herankommt. Im Zweifelsfall müssen die Erzieherinnen da eben auch mal unterstützend helfen.
von
cube
am 13.11.2018, 14:54
Antwort auf:
Wie soziale und emotionale Entwicklung fördern?
Liebe Cube!
Danke auch dir für die Einschätzung und Ratschläge!
Ein Gespräch versuchen wir seit Wochen zu haben, aber es ist immer jemand krank im kiga. Und bis vor kurzem hat ihn auch die Tatsache, dass seine Gruppenleitung nicht da war total durcheinander gebracht und er weinte beim verabschieden. Zum Glück ist das jetzt nicht mehr so!
Die Jungs, die ich ansprach sind vor ihren Eltern anders, braver und sticheln meinen sei es auch nur mit blicken und Handbewegungen zu solchen Dingen an. Er war noch nie bei denen zu Hause eingeladen. Sie bei uns auch nicht. Bei seinem Cousin klappt es sehr gut und bei einem anderen Kiga Freund ist die Situation, wie du sie beschrieben hast, viel Lärm viel gehaue, deswegen sind mit ihm jetzt auch erstmal keine Treffen geplant. Einer von den anderen Jungs sagte neulich zu mir er würde so gerne heimlich zu meinem Sohn kommen, denn seine Mama erlaubt es nicht. Und es gibt noch andere Dinge, die mir zu verstehen geben, nein er soll nicht mit ihren Kindern spielen:( auf die möchte ich nicht näher eingehen. Mein kleiner tut mir halt sehr leid, dass er halt außerhalb vom kiga ausgeschlossen ist- bestimmt reden die Jungs im kiga über gemeinsame Erlebnisse und vielleicht möchte dann meiner auch irgendwie dazu gehören und spielt sich mit solchen negativen Dingen auf:(((
Zu Hause ist es nicht so schlimm. Er spielt und teilt schön und wir machen eigentlich auch viel gemeinsam, neulich auch Kindertheater und er hat kein Problem eine Stunde lang da zu sitzen und zu schauen.
Hoffe, es bessert sich! ich nehme eure Tipps gerne entgegen. Danke!
von
Aniof
am 14.11.2018, 09:42