Hallo Frau Ubbens,
meine Tochter (gerade 3 Jahre geworden) hat schon immer einen eigenen Kopf und ihren eigenen Willen. Sie testet sehr gerne ihre Grenzen aus und provoziert auch mal gerne. Aber ich denke auch dass es ganz normal ist.
Was mich jedoch sehr entsetzt hat, war, dass meine Mutter und Schwester erst vor kurzem zu mir sagten dass ich zu einer Elternschule gehen soll weil sie gute Tipps geben. Sie finden dass Verhalten meiner Tochter manchmal ganz schön nervig. Sie wird jedoch sehr mit der Tochter meiner Schwester verglichen. Sie ist jetzt schon 7,5 Jahre alt und war in deren Augen immer brav usw.
Sie sind auch der Meinung dass meine Tochter schon seit Monaten zur Begrüßung und zum Abschied die Hand geben soll. Je mehr wir jedoch von ihr das fordern umso weniger mag sie.
Sie geht jetzt auch seit einer Woche in den Kindergarten. Es klappt alles super. Jedoch mag sie noch nichts erzählen und ich möchte sie auch nicht drängen. Das findet meine Famiie auch nervig von ihr dass sie nichts erzählen mag.
Meine Famiie ist der Meinung dass wir als Eltern nicht streng genug sind.
Vielen Dank für Ihre Meinung und Antwort.
von
wellensittich
am 16.09.2013, 14:31
Antwort auf:
Verhalten 3 jährige, Elternschule
Hallo Wellensittich,
Kinder testen ihre Grenzen aus, dass ist mit 3 Jahren ganz normal. Die einen tun es weniger, die anderen mehr. Wichtig ist, dass Ihrer Tochter Grenzen gesetzt werden, in Dingen, die Ihnen wichtig sind und lernt diese zu akzeptieren.
Kinder sind in ihrem Wesen sehr unterschiedlich, das eine augenscheinlich angepasst und brav, das andere rebellierend und austestend. Wichtig ist, dass ihre Tochter mit ihrem Verhalten niemandem schadet, ansonsten darf sie austesten.
Es ist auch ganz normal, dass viele Kinder in dem Alter nicht "Hallo" und "Tschüss" sagen und die Hand geben wollen. Natürlich sollten die Kinder darauf hingewiesen werden, welches Verhalten von ihnen gewünscht wird, das Nichteinhalten der Höflichkeitsformen ist aber wie erwähnt in dem Alter noch völlig normal.
Dass Ihre Tochter nichts aus dem Kindergarten erzählt ist auch völlig normal. Viele tun das in dem Alter nicht. Drängen Sie sie auch weiterhin nicht.
Wenn Ihre Familie es als nervig empfindet, dass das Verhalten Ihrer Tochter so ist, wie es ist, so muss Ihre Familie damit umgehen lernen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 17.09.2013
Antwort auf:
Verhalten 3 jährige, Elternschule
Hallo Wellensittich,
ich bin zwar keine Expertin, aber Mutter eines 3,5 Jährigen. :)
Ich kenne auch ihr Kind nicht, aber das Verhalten, das Sie hier beschreiben. Es ist völlig normal, dass die Kinder in diesem Alter ihre Grenzen austesten und auch mal gerne "provozieren". Ich denke nicht, dass Sie durch eine Elternschule das Verhalten Ihres Kindes ändern können, bestenfalls erhalten Sie Tipps wie Sie damit besser umgehen können. Mein Sohn gibt derzeit gerne freche Widerworte und bekommt regelmäßig Wutanfälle. Auch gibt er unter Umständen wenn man zu Besuch kommt 3 von 4 Leuten die Hand und sagt "Hallo". Beim 4 weigert er sich standhaft ohne erkennbaren Grund. Das ist halt so und man muss versuchen damit ruhig umzugehen.
Auf das Gerede ihrer Verwandten sollten Sie nicht eingehen. Man kann schlecht eine 3 Jährige mit einer fast 8 Jährigen vergleichen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die "negativen" Erlebnisse (Wutanfälle etc.) gerne vergisst und das Positive besser in Erinnerung bleibt. Das wird bei Ihrer Schwester und Nichte unter Umständen so sein. Mal davon abgesehen, haben Kinder auch unterschiedliches Temperament. Das eine Kind ist ruhiger und testet vielleicht nicht ganz so sehr die Geduld der Eltern und des Umfelds aus. Und das andere hat mehr Temperament und reagiert halt auch entsprechend.
Und das die Kinder nicht viel oder nichts aus dem Kindergarten erzählen, ist auch normal. Wir erfahren auch nur die Highlights und das nur auf Nachfrage. Mein Sohn geht seit er 13 Monate alt ist in die Krippe bzw. KiTa. Das Meiste erfahren wir von der Erzieherin. Ich denke, auch das würden Sie nicht durch Elternschule oder eine strengere Erziehung ändern können.
Ich denke, dass Ihre Tochter- wenn auch manchmal vielleicht anstrengend- völlig normal ist. Der einzige Trost für Sie kann sein, dass es allen Eltern und Kindern so geht. Irgendwann ist dann der Spuk wieder vorbei.
von
christina! 1983
am 17.09.2013, 09:12