Guten Tag, mein Sohn ist fast 3 und vom Vater bin ich seit April diesen Jahres getrennt. Wir haben die außergerichtliche Regelung getroffen, dass er 1x in der Woche vorbeikommt, mit seinem Sohn spielt und ihn ins Bett bringt. Wir essen dann auch gemeinsam zu Abend. Außerdem hat der Vater unseren Sohn alle zwei Wochenenden. Das funktioniert relativ gut, allerdings scheint es unserem Sohn in Teilen damit nicht gut zu gehen. Wenn er bei seinem Vater war - der nun auch eine neue Freundin hat - und am Sonntag wiederkommt, dann habe ich jedes Mal ein aufgelöstes Kind, das Tage braucht, um sich wieder an den "Normalzustand" zu gewöhnen. Das ist erst der Fall, seitdem unser Sohn die neue Freundin seines Vaters kennt. Da mein Mann z. Zt. noch bei einem Freund wohnt, findet der Umgang entweder dort statt oder mein Mann fährt 300 km weit zu seiner Mutter und verbringt dort das WE zusammen mit seiner Freundin und unserem Sohn. Meist kommen sie dann erst sehr spät sonntags nach Hause und unser Sohn kommt aus dem Rhythmus. Ich denke, dass er sich mit der Zeit daran gewöhnen wird und ich möchte den Kontakt zwischen Vater und Sohn fördern, denn ich denke, dass es wichtig ist, dass er beide Elternteile hat. Nun zieht mein Mann im Dezember mit seiner neuen Freundin zusammen und vorher möchte sie noch einen zweiwöchigen Urlaub machen. Mein Mann fragte nun, ob er vorher unseren Sohn eine längere Zeit (1 1/2 - 2 Wochen haben kann). Wie bereits geschrieben, hat er noch keine eigene Wohnung und würde die Zeit bei seinem Freund mit unserem Sohn verbringen (wahrscheinlich auch mit seiner neuen Partnerin) - dort hat er weder ein eigenes Bett, noch Spielsachen o.ä. Das wird er übrigens auch nicht in der neuen Wohnung haben - kein eigenes Zimmer, kein eigenes Bett - er wird immer nur zu Besuch sein. Ich möchte einen längeren Aufenthalt bei seinem Vater nicht verhindern, aber ich habe Sorge, dass das unseren Sohn noch mehr verwirrt und er danach noch länger braucht, um sich an unseren Alltag zu gewöhnen. Er geht in die Kita, wir treffen uns nachmittags mit Freunden und haben einen geregelten Tagesablauf. Das läuft bei meinem Mann und seiner Freundin anders - sie nehmen den kleinen Mann überall mit hin, lassen ihn ewig aufbleiben und erziehen ihn auch nicht und mein Mann sagte mir schon, dass seine neue Partnerin keine Verantwortung übernehmen möchte. Ich bin also die "böse" Mama, die auch mal etwas verbietet und mein Mann und seine Partnerin die "lustigen" Leute, bei denen er alles machen darf. Wie verhalte ich mich nun richtig? Wie kann ich meinen Sohn darauf vorbereiten, dass er nun eine längere Zeit ohne Mama ist? Wie gesagt, ich möchte nicht den Umgang unterbinden und ich weiß, dass mein Mann auch das Recht hat, unserem Sohn die Freundin vorzustellen und auch deren Familie, aber ich merke einfach, dass es unserem Sohn (noch) nicht gut tut. Er wird immer aggressiver - mir gegenüber, den Kindern in seinem Umfeld - er weint, schreit, bockt und ich weiß nicht, wann es die normale Trotzphase ist und wann die Trennungssituation. Er sagt "ich will zu Papa", wenn ich ihm was verbiete - wenn ich ihm dann sage "ok, dann machen wir das", dann sagt er "nein, bei Mama bleiben". Ansonsten fragt er eigentlich gar nicht nach seinem Vater - freut sich aber, wenn er dann kommt. Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist, aber ich wollte die Situation genau darstellen. Und nochmal: ich möchte den Umgang nicht verhindern - ich möchte nur, dass wir es so regeln, dass unser Sohn keinen Schaden davonträgt. Es ist auch nicht so, dass mich der Umstand kränkt, dass mein Mann eine neue Partnerin hat - ich habe ebenfalls jemanden kennengelernt, aber entschieden, dass mein Sohn diesen Mann erstmal nicht kennenlernen wird, da ich ihn nicht überfordern möchte. Das heißt für mich zwar, dass ich alles sehr genau planen muss, aber mein Kind geht vor. Vielen Dank und viele Grüße
von rodenstein am 03.11.2016, 12:57