Hallo liebe Frau Schuster,
Ich habe bereits einige Ihrer Ratschläge an andere User gelesen und möchte mich nun mit meinem aktuellen Problem gerne an Sie wenden, in der Hoffnung, daß Sie auch mir weiterhelfen können.
Meine Tochter ist gerade 2 Jahre alt geworden, ein fröhliches, selbstbewußtes Kind, daß auch seit einem knappen Jahr die Krippe besucht. Seit sie 8 Monate alt ist, schläft sie abends alleine ein. Und auch im Kindergarten klappt alles prima. Seit drei Tagen ist jedoch alles auf den Kopf gestellt. Die schöne monatelange Routine, die Einschlafrituale (Zähneputzen, Milch trinken, Gute Nachtlied singen etc.) - all das scheint sie gerade nicht zu beruhigen. Sobald sie merkt, daß ich aus dem Zimmer gehen möchte, stellt sie sich wieder hin, fängt sofort laut an zu weinen und zu protestieren und will aus dem Bett klettern um mit zu kommen. Sie ist völlig entrüstet, daß ich sie tatsächlich alleine lassen will und zeigt dies mit allem, was ihr zur Verfügung steht. Ich versuche darum mit Lob und Zuneigung ihr Selbstbewusstsein zu stärken, und ihr zu erklären, daß ich nur nebenan in der Küche bin, um abzuwaschen. Da es gerade noch lange hell abends ist, ist es auch im Zimmer hell, sodass ich annehme, dass sie sich nicht fürchten dürfte. Und doch klammert sie sich an mich, als ob es um ihr Leben ginge. Die letzten drei Abende bin ich also jeweils 2-3 Stunden lang immer wieder zu ihr, habe sie liebevoll hingelegt, aber ich hatte mich kaum zur Tür begeben, schon war sie wieder aufgestanden und hing schreiend halb über dem Gitterbett. Ich gehe dann trotzdem raus, in der Hoffnung, daß sie sich beruhigt, aber sie steigert sich so hinein, dass sie total fertig und nassgeschwitzt ist, wenn ich wieder zu ihr ins Zimmer komme. Abgesehen davon, daß es für mich nach einem Arbeitstag sehr anstrengend ist (da ich gerade keine Zeit mehr fürs Abschalten finde), denke ich, daß es auch für sie unerträglich ist. Ich sehe, daß sie inzwischen schon weiß, was gleich passiert, wenn ich sie ins Bett bringe, und schon bei den gewohnten Abläufen unruhig wird....vielleicht sogar schon Angst hat. Wie kann ich diesen Kreislauf durchbrechen. Was hilft ausser Loben und Aufmerksamkeit? Ist eine solche Phase in ihre Alter normal? Gibt es sich von alleine wieder, oder ist es so - wovon ich gerade ausgehe - daß ich, wenn wir das nicht zeinah in den Griff bekommen, die nächsten Woche jeden Abend mit ihr 'kämpfen' muss? Ich bin wirklich verzweifelt und danke Ihnen schon jetzt, für Ihre Hilfe. Herzliche Grüße!
von
amichi
am 05.06.2012, 14:31
Antwort auf:
Plötzliche Schreiattacken beim Schlafen gehen
Hallo amichi
Da Ihre Tochter vermutlich in der Krippe noch mittags schlafen wird, ist sie abends evtl. noch nicht ausreichend müde.
Erlauben Sie ihr doch schon mal SELBER in ihr Kuschelbett zu gehen, nachdem einige Gitterstäbe zu einem Schlupfloch entfernt wurden.
Im Bett DARF sie dann Musik hören (Kinderlieder, Klassik für Kinder) oder auch schon ein Hörspiel wie z.B. Träumen auf der Mondschaukel; Sieben kleine Siebenschläfer; Das Wolkenboot,... bis Sie später nachkommen werden.
Um ihr den Schrecken zu nehmen gleich schlafen zu müssen, wenn es ins Bett geht rate ich Ihnen, Ihre Tochter etwas früher bettfertig zu machen und dann im Schlafanzug noch ein wenig in Ihrer Nähe spielen zu lassen.
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 05.06.2012
Antwort auf:
Plötzliche Schreiattacken beim Schlafen gehen
Falls sie tatsächlich ausreichend müde ist zum schlafen und "nur" Angst hat, vielleicht einfach bei ihr bleiben bis sie schläft? Ich weiß, dass die Sache mit dem alleine schlafen und einschlafen ein heiß diskutiertes Thema ist... Ist nur so eine Idee, weil das ja für euch beide ziemlich furchtbar zu sein scheint.
von
Tine1
am 05.06.2012, 21:29
Antwort auf:
Plötzliche Schreiattacken beim Schlafen gehen
Hallo liebe Frau Schuster, nochmals Danke für Ihre Tipps! Mit Konsequenz, Ausdauer und genügend Ruhe scheinen wir das Problem inzwischen in den Griff bekommen zu haben. Ich habe zunächst die Kuschel und Schlafliedzeit ein bisschen verlängert, sie danach beim Weinen aber immer nur kurz mit Worten getröstet (nicht aus dem Bett genommen) und wieder allein gelassen (die Tür einen Spalt geöffnet). Diese Prozedur zog sich am ersten Tag 1 1/2 Stunden hin, am Tag danach schon nur noch 1/2 Stunde und nachdem heute auch der CD Spieler in die Hörspiel-CD hinzu kamen (hatte ich direkt nach ihrem Tipp bestellt) musste ich heute nur noch ein einziges Mal zurück zu ihr ins Zimmer...dann hat sie alleine noch ein bisschen weitergehört und ist eingeschlafen.
Herzlichen Dank also für Ihre Tipps und an alle anderen Mütter die auch einmal ratlos bei nicht schlafen wollenden Kindern sind...mit etwas Ausdauer kommt bald wieder Ruhe rein, nur nicht verzweifeln und nicht zu schnell aufgeben!
von
amichi
am 07.06.2012, 21:51
Antwort auf:
Plötzliche Schreiattacken beim Schlafen gehen
Hallo Tine, danke für die Rückmeldung! An mangelnder Müdigkeit lag es eigentlich nicht. Sie ist nach dem Kindergarten immer ziemlich platt, reibt sich abends die Augen, legt immer mal wieder spielerisch hin usw. Es war vermutlich wirklich nur eine Phase neuen Austestens...vielleicht auch, weil neu hinzu kam, dass sie plötzlich rausgefunden hatte, wie man selbst aus dem Bett steigt. Vielleicht war diese neue Freiheit der Anlass.
von
amichi
am 08.06.2012, 08:34