Liebe Frau Ubbens! Unsere Tochter ist 22 Monate alt. Sie entwickelt sich gut und geht dreimal pro Woche in die Montessori Krabbelstunde mit Begleitung. Sie ist sprachlich gut entwickelt, sehr konzentriert und zufrieden. Zu Hause spielt sie auch mal gerne für eine halbe Stunde alleine in ihrem Zimmer. Probleme gibt es mit ihr immer nur dann, wenn sie sich festen Regeln unterordnen muss. Hier ein paar Beispiele von neulich: jeden Samstag gehen wir mit ihr gemeinsam in die Turnstunde. Sie liebt es zu turnen, aber eben nicht so wie es die Lehrerin und die anderen Kinder machen. Sie will nicht in der Gruppe bleiben, sondern ihre eigene Reihenfolge bestimmen. Sobald wir sie zur Gruppe bringen, schreit sie wie am Spieß und wir müssen die Turnstunde verlassen. Ein anderes Beispiel: gestern wollten wir mit ihr in ein Theaterstück für Babys gehen. Da musste man am Sitzplatz für einige Minuten lang (auf unserem Schoß) sitzen bleiben und auf den Beginn des Theaterstücks warten. Sie wollte hingegen den Saal erkunden. Für unsere Tochter war das Sitzen eine Beschränkung ihrer Freiheit und sie fing wieder zu schreien an. Wir mussten wieder den Saal verlassen. Leider konnten wir sie nicht beruhigen und so fiel das Theaterstück für uns aus. Warum hat sie so große Probleme, sich allgemeinen Regeln unterzuordnen? Sie will Sachen immer selbstbestimmt machen. Ist das vielleicht eine unangenehme Konsequenz der Montessori Methode? Oder sollen wir einfach nur abwarten und das Problem löst sich von selbst? Kann man einem kleinen Kind überhaupt Gruppendisziplin beibringen?
von Agnes27 am 22.02.2016, 12:08