Bald in Kiga, oje!!!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Bald in Kiga, oje!!!

Hallo! Mein Sohn wird im Juni 3 Jahre alt. Er ist sehr sehr schüchtern und sensibel. Wenn andere Kinder weinen, weint er aus Mitleid mit und vor lauten Geräuschen hat er Angst. Wenn Besuch mit Kindern kommt, will er meist auf meinem Schoß sitzen und spricht kaum. Er spielt dann gar nicht. Wenn der Besuch wieder geht, merke ich richtig, wie seine Anspannung ablässt und er redet wie ein Wasserfall. Größere Kinder hingegen scheint er interessant zu finden und beobachtet sie. Wenn andere Kinder ihn schubsen oder ihm sein Spielzeug wegnehmen,schaut er mich nur an, aber unternimmt nichts. In unserer Wohnung ist er immer da, wo ich bin und läuft mir immer noch bis ins Bad hinterher. Letzten Herbst war er versuchsweise in einer Spielgruppe ohne mich, das hat aber gar nicht geklappt, er ließ sich nie beruhigen und weinte nur. Auch jetzt sagt er, ich habe ihn damals "allein gelassen". Das finde ich sehr schlimm. Nun soll er ab September ja in den Kindergarten gehen. Ich kann ihn mir da gar nicht vorstellen, unter so vielen Kindern mit so wenigen Erzieherinnen. Er merkt ja leider auch meine Unsicherheit. Haben Sie einen Tip? Ganz lieben Dank Jenny

Mitglied inaktiv - 08.03.2010, 21:21



Antwort auf: Bald in Kiga, oje!!!

Hallo Jenny Wenn Ihr Sohn noch nicht unbedingt einen Kiga besuchen muss, überlegen Sie einmal, ihn zunächst an eine kleinere Kindergruppe bei einer Tagesmutter zu gewöhnen. Die Betreuung ist viel familiärer, während sich die Betreuungszeiten individuell den Bedürfnissen anpassen lassen. Soll er aber einen Kiga besuchen, nehmen Sie sich mind. 4 Wochen Zeit für die Phase der Eingewöhnung. Bleiben Sie nach Absprache mit der zuständigen Erzieherin als Besuch mit Ihrem Sohn gemeinsam in der Gruppe, bis er sich an die veränderten "Verhältnisse" gewöhnt hat und Sie freiwillig gehen lässt. Damit er lernt, seine eigene Position zu finden und zu verteidigen, geben Sie ihm in unterschiedlichen Situationen jeweils konkrete Tipps zur Lösung eines Konfliktes. Schaut er Sie z.B. traurig an, weil ihm ein Spielzeug weggenommen wird, ermutigen Sie ihn, dass er doch genauso viel kann, wie die anderen Kinder. Gleichzeitig schlagen Sie ihm vor, mit dem anderen Kind und/oder einem weiteren Spielzeug gemeinsam zu spielen, sich abzuwechseln oder Sie regen Ihren Sohn und sein Gegenüber zu einer anderen, gemeinsamen Aktivität an. Vertrauen Sie aber bitte auch der Erfahrung der ErzieherInnen, die sicherlich bereits mehrere 3-Jährige in ihre Gruppe integrieren konnten. Achten Sie von Beginn der Anmeldung auf einen regen Erfahrungsaustausch. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 09.03.2010



Antwort auf: Bald in Kiga, oje!!!

hallo Jenny! unser sohn hat auch so einen charakter. er ist, sobald er krabbeln konnte, mir auch in jeden raum gefolgt.schon von klein auf konnte er mit gleichaltrigen kindern nichts anfangen und kindergruppen waren für ihn beängstigend. ich war z.b. beim musikkurs mit ihm (da war er etwa 18 monate) und er hat konsequent die 10 male nichts mitgemacht, sondern mich immer angesehen mit einem blick: was soll das hier? wenn mich der leiter nicht ermutigt hätte, immer wieder zu kommen, wäre ich nach dem 3. termin sicher ausgestiegen...auch in anderen gruppen musste ich mehrere termine dabeibleiben (als er älter war), bis er sich alleine traute. er hat regelrecht an mir geklebt. natürlich habe ich mir sorgen gemacht und manchmal war ich auch ehrlich genervt oder es war mir später sogar peinlich, dass er so ein rockzipfelkind ist. denn mit zunehmendem alter meint man ja, so langsam müsste es doch besser werden. und ich hatte, genau wie du, dieses unsicherheitsgefühl, weil ich nicht wusste, wie sohn eine situation meistern würde. natürlich wird es besser. heute (junior ist 10) weiß ich, dass diese kinder besonders viel unterstützung und zuneigung brauchen. und zuversicht. du solltest deinem sohn zutrauen, dass er mit deiner hilfe lernen kann, im kindergarten ohne dich zu bleiben und dort auch glücklich ist. und genau das musst du ihm auch sagen. ich würde schon zuvor mit den erzieherinnen sprechen. die wenigsten kinder sind vom ersten tag an 3 oder 4 stunden allein im kiga. jedes braucht eine eingewöhnungszeit, manche eben länger. unser sohn brauchte 3 monate, ehe er sich ohne tränen von mir trennte. aber er hat sich in dieser zeit nach 5 minuten immer beruhigt und war sehr gerne im kiga. die erzieherinnen wissen bestimmt eine lösung, wie dein sohn sich nicht wieder verlassen fühlt. wir haben es z.b. so gemacht, dass ich am anfang immer mit ihm im raum war. wir waren auch immer nur kurz da, eine halbe stunde, dann eine stunde. als er sich dann auch schon mal von mir entfernt hat, haben wir mit ihm besprochen, dass ich für 5 minuten in den flur gehe. das hat auch geklappt. diese zeit haben wir immer verlängert, bis er eine ganze stunde allein (mit mir im flur :-) ) gespielt hat. ich habe da immer gelesen...der nächste schritt war, dass ich für ihn nicht mehr greifbar war, sondern draußen. auch erst 5 minuten, 15 minuten, 30,... bis ich tatsächlich "gefahrlos" nach hause gehen konnte, haben wir 2 (!) monate gebraucht und eben nach 3 monaten war alles kein problem mehr. die erzieherinnen waren wirklich sehr kooperativ und geduldig! vielleicht wäre das ja ein weg für euch! LG Moni

Mitglied inaktiv - 09.03.2010, 10:44



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