Hallo Frau Schuster, mein Mann und ich sind mit dem Verhalten unserer Tochter derzeit überfordet und möchte Sie gerne hierzu befragen. Ich muß dazu ein wenig ausholen: Unsere Tochter Emma wird im Dezember 3 Jahre alt. Ab Januar geht sie in den Kindergarten und Ende November bekommt sie einen Bruder. Sie freut sich riesig auf den Bruder, kuschelt mit meinem Bauch, gibt Küsschen und erzählt es allen dass sie einen Bruder bekommt. Ich beziehe sie auch sehr mit ein. Sie darf den Kleiderschrank vom Baby einräumen, kommt mit zur Hebamme die sie auch mit einbezieht. Emma darf z.B. Blutdruck messen usw. Ebenso kommt sie zu jeder Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt mit. Wir versuchen sie so gut es geht mit einzubeziehen und sie auf die neue Situation einzustellen. Emma ist von je her ein sehr aufgewecktes Kind. Liebenswürdig, nett, pflegeleicht und temperamentvoll. Mein Mann und ich kamen mit ihr immer gut zurecht und die Erziehung war bisher kein Problem. Sie ist auch schon ganz verrückt auf den Kindergarten. Nun zu den Problemen: Wir haben und ein Haus gekauft und sind vor 2 Wochen dort einzogen. Sie wurde somit aus ihrer gewohnten Umgebung (Mietshaus mit vielen Kindern) herausgenommen. Wofür wir natürlich auch Verständnis haben. Ich gehe mit ihr jeden Tag raus, Spielgruppe, Turnen, Spielplatz damit ihr es nicht so schwer fällt. Es gab in dem Mietshaus auch eine Familie die es nicht so ernst nahmen mit der Erziehung. Dort vielen oft Schimpfwörter wie Arschloch usw. Emma hat sich das natürlich auch angeeignet, obwohl sie natürlich nicht weiß was sie da sagt. Nach dem Umzug wurde es nun schnell besser und die schlimmen Wörter waren fast vergessen. Heute war zum Beispiel wieder ein sehr schlimmer Tag in ihrem Verhalten, weswegen ich mich nun auch an Sie wende. Heute morgen waren wir in der Spielgruppe. Sie hat den Kindern grundlos die Spielsachen weggenommen, geschubst, gehauen. Mich auch öffentlich als Arschloch bezeichnet. Dann kann sie wieder für 10 Minuten ganz lieb sein. Sie hat zur Zeit sehr starke Wutanfälle. Wenn sie etwas nicht sofort bekommt, pfippt sie regelrecht aus. Haut mich oder den Papa, und sie beißt sich auch selber in den Arm. Was sie im Moment ganz extrem haben möchte sind Süßigkeiten wie Schokolade. Wir wissen gar nicht wo sie das her hat. Ich versuche meine Familie gesund zu ernähren. Es wird zusammen Mittag gegessen, wenn der Papa von der Arbeit kommt. Es gibt also klare Gewohnheiten auf die ich auch sehr Wert lege. Klar wird bei uns auch mal genascht. Es ist nicht so, dass es bei uns gar nichts gibt, sie also besonders heiß darauf wäre. Sie steht morgens um 7 Uhr auf, sagt: Mama ich habe Hunger. Gut, dann frühstücken wir jetzt. Ihre Antwort, nein, ich will was schlickern (das sagt sie zu Süßigkeiten) oder Schokolade. Mittags, tagsüber das gleiche und abends ebenfalls. Wir stehen im Einkaufsgeschäft, im Drogeriegeschäft, bei der Versicherung oder Sparkasse an der Kasse oder Tresen, sie fragt alle nach Bonbons oder Schokolade. Es ist ganz extrem geworden und wir wissen gar nicht warum. Wenn sie zuhause oder unterwegs dann nicht ihren Willen bekommt, pfippt sie regelrecht aus. Wenn wir nach Hause kommen, will sie jedesmal bei den Nachbarn klingen, weil sie da was Süßes bekommt. Nach dem Mittagesssen meint sie immer, sie habe gut gegessen und will nun Schokolade. Können Sie sich einen Reim auf ihr Verhalten machen? Sie ist eine sehr willensstarke kleine Maus aber sie treib uns im Moment in den Wahnsinn. Kann es mit dem Umzug zusammenhängen oder der Schwangerschaft? Oder ist es eine Phase altersbedingt? Ich dachte auch schon vielleicht an eine Stoffwechselerkrankung. Da hat man ja auch schon mal Heißhunger auf Süßes und wird dann aggressiv wenn man das dann nicht bekommt. Ich hoffe sie können uns einen Rat geben. Vielen lieben Dank! Freundliche Grüße Rieke
Mitglied inaktiv - 13.10.2009, 21:18