Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

7-monatiges Baby schreit aus Langeweile / Einsamkeit???

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: 7-monatiges Baby schreit aus Langeweile / Einsamkeit???

Hashomy

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn ist mittlerweile 7 Monate alt und entwickelt sich prächtig. Wir entdecken täglich neue Eigenschaften, die er sich angeeignet hat und freuen uns sehr darüber. Allerdings gibt es aber auch eine Eigenart, die vor allem mich als Mutter, inzwischen sehr belastet und ich mich ernsthaft frage, ob ich den kleinen Mann schon zu sehr verwöhnt habe, obwohl ich ja eigentlich immer nur versuche, auf seine Bedürfnisse einzugehen. Er kann sich momentan so gut wie gar nicht alleine beschäftigen, sobald man ihn auf seine Krabbeldecke legt, zu seinen Lieblingsspielsachen oder in sein Laufställchen, stellt er gleich seine Sirene an und schreit pausenlos, bis daß man ihn wieder zu sich nimmt und sich ausschließlich mit ihm beschäftigt. Wir wissen ja, daß er vielleicht bald beginnt, zu fremdeln und meine Entfernung von ihm aus seiner Sichtweite, ihm vielleicht auch etwas Angst bereitet, aber wie können wir ihn zufrieden stellen, ohne ihn ununterbrochen herumtragen oder ständig bei ihm sitzen und mit ihm spielen zu müssen? Das machen wir natürlich sehr gerne, aber es gibt ja doch neben einem Kind auch noch andere Aufgaben, die man ab und zu zu erledigen hat...?!?! Danke für Ihre Hilfe! Hashomy


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Hallo Hashomy Kleinkinder im Alter Ihres Sohnes benötigen noch ständig KONKRETE Anregungen um sich zu beschäftigen, da sie erst noch lernen müssen selbst kreativ, ausdauernd, konzentriert zu werden. Sie lernen dabei besonders gut, wenn sie sich am jeweiligen Verhalten ihrer vertrautesten Bezugspersonen orientieren können, deren Nähe ihnen Sicherheit vermittelt. Gleichzeitig benötigen Sie häufiges Lob, das zu zunehmend selbstständigem Tun anregt. Legen Sie ihn darum auf seine Krabbeldecke oder ins Laufgitter, während Sie ihm gleichzeitig ein "neues" Spielzeug anbieten und Sie sich selbst über dieses Spielzeug freuen. Bevorzugt wird klingendes, farbenfrohes Spielzeug oder auch Alltagsgegenstände, die Sie ebenfalls zur gleichen Zeit benutzen: ein Tücher, Becher usw. Kleinkinder orientieren sich nur allzugerne am Verhalten ihrer vertrautesten Bezugspersonen und versuchen sie nachzuahmen. Lenken Sie ihn immer mal wieder von einer beginnenden Unzufriedenheit mit einem Lied, tröstenden Worten, einem Fingerspiel usw. ab. Halten Sie stets Blick- oder/und Sprachkontakt zu ihm. Liebe Grüße und: bis bald?


Hashomy

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Hallo Frau Schuster, danke für Ihre Antwort, Ihre Empfehlungen führen wir bereits durch, seit der Kleine uns gezeigt hat, daß er von uns und mit Spielsachen beschäftigt werden möchte. Heute war wieder ein solcher Tag, der mich bald zu einem Nervenzusammenbruch führt. Der Vor- und der frühe Nachmittag waren wunderschön, wie fast immer und seit ich den Kleinen bloß für zwei Minuten in sein Laufställchen gelegt habe, ihm sein Lieblingsspielzeug gegeben, bzw. noch mit ihm damit gespielt habe, um danach direkt neben dem Laufstall die gewaschene Wäsche aufzuhängen, schreit er und ist mit nichts mehr zu beruhigen. Ich bin ein Mensch, der seine Wut nicht so leicht an so einem kleinen Wurm ausläßt, ich werde dann aber mit meiner Stimme etwas lauter und sage dem Kerlchen in einem kurzen Satz, wann meine Geduldsgrenze erreicht ist. Und weil uns der Kinderarzt bestätigt hat, daß unser Sohn kerngesund ist und jetzt in einem Alter ist, wo er auch die Seite des Zornes kennenlernt und wir ihn auch mal - natürlich nicht stundenlang - schreien lassen sollen, möchten wir auch konsequent bleiben und uns nicht von ihm einschüchtern lassen. Mir fällt das unsagbar schwer, er kann so jämmerlich weinen, daß ich ihn natürlich am liebsten sofort trösten würde, aber er muß doch auch lernen, daß er nicht den ganzen Tag nur herumgetragen werden kann, zumal er mittlerweile schon ein ordentliches Gewicht erreicht hat, das ich nur noch sehr schwer und nicht sehr lange tragen kann. Meinem Mann ist eben die Hutschnur geplatzt und er hat seinem Zorn freien Lauf gelassen und den Kleinen angeschrien, daß er endlich ruhig sein soll, daraufhin ist es natürlich noch schlimmer geworden und ich bin hin- und hergerissen, wie ich mich jetzt dem Kind gegenüber verhalten soll. Mein Mann und ich sind uns bei der Erziehung schon einig, daß wir auch konsequent sein müssen, aber ich bin nervlich heute so fertig, daß ich daraufhin auch gleich in Tränen ausgebrochen bin. Der Kleine war natürlich verwirrt und ich glaube auch, daß er mit so einer Reaktion seines Vaters nicht gerechnet hat, denn ich konnte eine leichte Angst in seinen Augen sehen. Und das tut mir so unendlich weh - er ist doch noch ein Baby! Ich weiß auch nicht, ob er unser Verhalten in diesem Moment überhaupt versteht?!? Und dann stell ich mir natürlich wieder die Frage, ob wir überhaupt gute Eltern sind und wenn nicht, wie wir das ändern können... "Eine traurige Hashomy"


row0510

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Hallo Hashomy, haben wir auch gerade hinter uns. Bin 2-3 Wochen kaum von der Spieldecke runtergekommen (Wäsche aufhängen und Staubsaugen ging aber - findet sie wohl spannend:-)) und ich war das schönste Spielzeug. Die Spielzeugkiste hat sie so gut wie gar nicht angefasst...kennst du das Buch "Oje, ich wachse", in dem beschrieben wird, dass Babys in Laufe der Zeit unterschiedliche Entwicklungsschübe durchmachen und dabei "schwierig" werden. Mir hat das Buch geholfen, gelassener mit ihren Launen umzugehen. Sie machen es doch nicht mit Absicht...nimm dir die Zeit, die er braucht. Einiges an Haushalt kann auch mal liegenbleiben. Liebe Grüße und alles Gute.


Hashomy

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Danke row0510 für Deinen Zuspruch! Habe mich mittlerweile wieder etwas gefaßt, obwohl ich jetzt vor Sorge Bauchschmerzen habe. Ja, das Buch hab ich auch und es ist mir sehr oft eine Hilfe. Normalerweise bin ich auch gelassener in solchen Angelegenheiten, aber heut gehts mir selbst nicht so gut (leide an einer chronischen Erkrankung, die schubweise verläuft und wo ich wohl grade wieder genau in einem Schub drin stecke) und dann ist mein Seelenleben auch sehr überempfindlich. Und das Anstrengendste an unsrem Sohn ist, daß ich seit seiner Geburt nicht von seiner Seite weichen darf, sowas wie Hausarbeit kenne ich ja bald gar nicht mehr... Und daß er das nicht mit Absicht tut, weiß ich ja auch. Ich liebe ihn doch so sehr, daß ich immer alles perfekt machen will, damit es ihm gut geht und das ist natürlich nicht einfach. Habe schon irgendwie Angst, daß ich ihn zu sehr verwöhnen könnte. Jetzt schläft er nach einem längeren (wie sonst) Beruhigungsritual und er ist sehr unruhig - ich hoffe, seinen Schock von Papas Anschreien hat er bald verwunden! Ich habe daran jetzt jedenfalls noch länger zu knabbern...


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