Sehr geehrter Herr Prof. Costa, eigentlich achte ich in der Schwangerschaft (SSW 19+5) auf die üblichen Hygiene-& Ernährungstipps. Am Samstag war ich jedoch zum Grillen eingeladen. Erst beim Aufräumen habe ich gesehen, dass das Fleisch wohl nicht, wie von mir vermutet, im Kühlschrank, sondern in Kühlboxen (ohne Kühlakkus) in der Sonne gelagert wurde. Ich vermute, dass es da schon den ganzen Nachmittag stand, bis es abends auf den Grill gelegt wurde. Ein Stück, dass ich angefangen habe zu essen, war nicht ganz durch. Als ich rohe Stellen entdeckte, habe ich das Fleisch nicht aufgegessen und was ich im Mund hatte (unauffällig) ausgespuckt. Aber da hatte ich natürlich schon drauf herumgekaut. Zudem gab es Gemüsespieße (Paprika, Champignons, Okra). Auch hier hatte ich mir zunächst keine großartigen Gedanken zu Lagerung oder Hygiene gemacht, weil die ja noch auf den Grill sollten, aber die Spieße waren zu kurz auf dem Grill und eher nur angewärmt. Einen Spieß habe ich jedoch verzehrt, bevor ich beschloss, lieber davon Abstand zu nehmen. Am Abend war mir dann ziemlich übel. Ich hatte weder Durchfall, noch musste ich mich übergeben, aber musste würgen. Nun habe ich Sorge, mich evtl. mit Listerien angesteckt zu haben. (Gegen Taxoplasmose sollte ich immun sein, zumindest war der Test in einer vorhergehenden Schwangerschaft positiv.) Würde man überhaupt so früh Symptome einer Listeriose bemerken? Am liebsten hätte ich gestern einen entsprechenden Bluttest gemacht, um mich abzusichern, aber meine Frauenärztin, die nun drei Wochen im Urlaub ist (dann habe ich direkt den nächsten Termin), meinte, dass sie a) nicht glaubt, dass ich mich angesteckt habe (weil Listerien eher über Rohmilch und Milchprodukte übertragen würden), dass b) ein Nachweis schwierig und erst nach zwei Wochen möglich sei und dass c) in der 20. SSW die Folgen nicht mehr so gravierend seien. Da ich aber auch Gegenteiliges gelesen habe und dass insbesondere ein früher Nachweis ggf. wichtig sei, habe ich Sorge, dass sie mich evtl. nur bis nach dem Urlaub vertrösten wollte und möchte Sie um Ihre Zweitmeinung bitten. Ich weiß, man macht sich oft unnötig zuviele Sorgen, aber ich könnte es mir einfach nicht verzeihen, wenn ich etwas "verschleppe", was für das Kind doch gravierende Folgen haben kann, aber eigentlich heilbar gewesen wäre. Herzlichen Dank!
von Anirahtaky am 03.07.2018, 11:02