Die 30. Schwangerschaftswoche - 30. SSW

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Die Brust aufs Stillen vorbereiten?

Sie sind in der 30. Schwanger­schafts­woche - oder auch SSW 30. Ihr Busen ist fülliger als früher, Sie entdecken möglicher­weise ab und zu ein paar Tropfen Vormilch (Kolostrum).

Falls das nicht der Fall ist, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen: Ob aus der Brust einer werdenden Mutter schon Kolostrum tröpfelt oder nicht, sagt überhaupt nichts über das spätere Stillen aus.

Heute wird Schwangeren meist nicht mehr empfohlen, die Brust aufs Stillen vorzubereiten. Das ist auch nicht nötig. Außerdem können die Brustwarzen gerade in den letzten Schwangerschaftswochen sehr empfindlich sein. Die Stimulation der Warzen kann um den Zeitpunkt der Geburt herum sogar Wehen auslösen.

Stillen ist gut für Mutter und Kind. Dennoch sind die Bedingungen für einen guten Stillstart leider auf manchen Entbindungsstationen noch immer nicht ideal. Auch deshalb ist es sehr sinnvoll, wenn Sie sich schon vorab gut übers Stillen informieren. Wissen hilft nicht nur, es stärkt in der ungewohnten Anfangszeit Ihr Selbstbewusstsein. Ihre Fragen können Sie aber auch Ihrer Hebamme oder der Stillberaterin von Rund-ums-Baby stellen.

Sie haben gemischte Gefühle und wissen nicht, ob Sie überhaupt stillen wollen?

Dann sollte nun schon ab der 30. SSW ein Gespräch mit einer in Stillfragen erfahrenen Hebamme oder einer Stillberaterin sehr sinnvoll sein. Denn egal, ob Sie sich am Ende für oder gegen das Stillen entscheiden oder es auf einen Versuch ankommen lassen: Es ist gut, wenn Sie mit sich im Reinen sind und zu Ihrer Entscheidung stehen können. Niemand hat das Recht, Ihnen vorzuschreiben, ob Sie Ihr Kind stillen oder mit der Flasche ernähren. Sie werden sich jedoch weniger angreifbar fühlen, wenn Sie Ihre Wahl gut überlegt getroffen haben.

Fruchtwasser oder Urin?

Im letzten Drittel der Schwangerschaft hat der Beckenboden Höchstleistungen zu vollbringen. Auf ihm lastet das gesamte Gewicht der Gebärmutter mit dem Baby. Außerdem folgt das zusätzliche Gewicht, das Sie zugenommen haben, auch der Schwerkraft und belastet den Beckenboden. Daher kann es in den letzten Schwangerschaftswochen immer mal wieder beim Lachen, Niesen oder Husten dazu kommen, dass ungewollt einige Tropfen Urin abgehen. Gänzlich verhindern können Sie das nicht, Sie können den Beckenboden aber etwas entlasten, in dem Sie beim Niesen oder Husten den Oberkörper zur Seite drehen.

Fruchtwasser kann, genau wie Urin, tröpfchenweise abgehen und auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Manchmal ist es nicht leicht festzustellen, ob es sich bei sehr kleinen Mengen um Urin oder Fruchtwasser handelt. Suchen Sie, wenn Sie sich unsicher sind, Ihren Arzt / Ihre Ärztin auf oder gehen Sie in Ihre Geburtsklinik. Tritt Flüssigkeit in einem kräftigen Schwall aus, wird es sich um Fruchtwasser handeln. Das merken Sie auch daran, dass ein Anspannen des Beckenbodens keinen Einfluss auf den Austritt der Flüssigkeit hat.

Um die 30. Schwangerschaftswoche herum liegt das Baby mit seinem Köpfchen noch nicht fest genug im Becken. Daher besteht bei einem Blasensprung die Gefahr, dass die Nabelschnur vor das Köpfchen rutscht und abgeklemmt wird. Das würde zur Unterversorgung des Kindes führen. Daher sollten Sie im Falle eines vorzeitigen Blasensprunges einen Krankenwagen rufen und sich hinlegen. Insgesamt gilt: bei einem vorzeitigen Blasensprung sollte der Beginn der Wehen nicht zu Hause abgewartet werden.

Wie soll das Baby heißen?

Wissen Sie schon, was "es" wird? Haben Sie schon einen Namen gefunden? Falls nicht, haben Sie ja noch ein paar Wochen Zeit bis zur Geburt. Selbst danach haben Sie noch einige Tage Zeit, bis Sie den offiziellen und endgültigen Namen beim Standesamt melden müssen. Lassen Sie sich von der Meinung anderer nicht verunsichern. Wählen Sie den Namen aus, der Ihnen und Ihrem Partner am besten gefällt. Falls Sie noch Unterstützung benötigen, können Sie bei Rund-ums-Baby aus mehr als 9000 Vornamen auswählen.

Um die SSW 30 herum wird die Rückenlage beschwerlich

Vermutlich finden Sie nun in dieser Zeit das Liegen auf dem Rücken mehr und mehr als lästig - ja sogar beschwerlich. Auf dem Bauch geht es gar nicht mehr, auf der Seite ist es irgendwann unbequem und wenn Sie länger auf dem Rücken liegen, wird Ihnen schwindelig. Grund dafür ist das Vena-Cava-Syndrom. Das Gewicht des Kindes drückt in Rückenlage auf die große Hohlvene und verhindert so den Rückfluss zum Herzen. Das kann zu Kreislaufproblemen führen. Manche Schwangere haben das schon sehr früh in der Schwangerschaft, bei anderen tritt es jetzt um die SSW 30 herum auf und bei manchen gar nicht. Sollten Sie die Beschwerden bei sich beobachten, hilft nur die Seitenlage. Versuchen Sie, es sich im Liegen mit Hilfe eines Stillkissens bequemer zu machen.

In der 30. Schwangerschaftswoche folgt der 3. Ultraschall

Falls Ihre Schwangerschaft bis zur SSW 30 normal verlaufen ist, werden Sie alle vier Wochen zur Vorsorge in der Praxis gewesen sein. Auch diesmal stehen die üblichen Routine-Untersuchungen an, die Sie mittlerweile bestimmt gut kennen. Zusätzlich wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin zwischen der 29. und der 32. Schwangerschaftswoche die dritte vorgeschriebene Ultraschall-Untersuchung durchführen. Das Baby wird rundherum vermessen und daraus seine Größe und das Gewicht geschätzt.

Außerdem überprüft der Frauenarzt die Fruchtwassermenge, die Bewegungen des Babys und die Lage der Plazenta. Vermutlich wird die Herzaktivität mittels CTG, der Kardiotokografie, gemessen. Dabei wird sowohl der Herzschlag des Kindes aufgezeichnet, als auch die Muskeltätigkeit der Gebärmutter. Zum jetzigen Zeitpunkt passiert hier vermutlich noch nicht viel, später, wenn es der Geburt entgegengeht, kann auf diese Weise die Wehentätigkeit aufgezeichnet werden. Alle ermittelten Werte werden im Mutterpass notiert.

So entwickelt sich Ihre Schwangerschaft:

  • Sie befinden sich jetzt in der 30. Schwangerschaftswoche (30. SSW) nach dem 1. Tag der letzten Periode.
  • Anders gesagt: 29 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung). Im Mutterpass steht beispielsweise SSW 29/3 (Woche 29, Tag 3).
  • Sie sind in der 28. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 190.-196. Tag der Entwicklung.
  • Die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) ist eine Schätzung der Körperlänge des Kindes beziehungsweise wird aus verschiedenen anderen Messungen errechnet. Am Ende der 30. SSW ist der Fetus ca. 40 cm (Scheitel-Fersen-Länge) lang. Der Kopfdurchmesser (BPD) beträgt zwischen 72 und 85 mm und das Baby wiegt zwischen 1170 und 1720 g.

    Bitte beachten Sie, dass sich die Größe und das Gewicht nun immer individueller entwickeln können. Wenn Ihr Baby größer oder kleiner sein sollte, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.

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