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Interview mit Herr Dr. med. H. Mallmann, Facharzt f�r Frauenheilkunde und Geburtshilfe
zum Thema:

Ern�hrung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft

Dr. med. Helmut W. Mallmann - Facharzt f�r Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Ern�hrung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft

Eine gute Versorgung mit N�hrstoffen, Vitaminen und Mineralien ist auch schon vor der Schwangerschaft wichtig. Denn wichtige Vitamine wie Fols�ure muss der K�rper bereits in den ersten Wochen nach der Empf�ngnis in ausreichendem Umfang bereitstellen, also zu einem Zeitpunkt, wo eine Frau oft noch gar nicht wei�, dass sie schwanger ist.

Wir haben mit Dr. med. Helmut Mallmann �ber dieses Thema gesprochen.

Redaktion:

Herr Dr. Mallmann, spielt die Ern�hrung auf dem Weg zum Wunschkind tats�chlich eine Rolle?

Dr. H. Mallmann:

Eine ausgesprochene Mangelern�hrung kann die weibliche Fruchtbarkeit erheblich senken. Die Natur hilft sich hier, indem sie sagt: Der K�rper kann nun keine weitere Belastung wie eine Schwangerschaft tragen. In unseren Gegenden kommen solche Mangelern�hrungen jedoch nur noch selten vor. Zwar haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass sehr d�nne Frauen oder Leistungssportlerinnen manchmal l�nger auf ihr Wunschkind warten m�ssen. Dennoch ist bei uns viel h�ufiger das Gegenteil der Fall: Starkes �bergewicht kann sich auf die Fruchtbarkeit tats�chlich ung�nstig auswirken.

Redaktion:

Inwiefern kann �bergewicht denn die Fruchtbarkeit beeinflussen?

Dr. H. Mallmann:

Bestimmte Stoffe im Fettgewebe nehmen Einfluss auf den Hormonhaushalt und k�nnen so die Fruchtbarkeit herabsetzen. Ist eine Frau stark oder sogar sehr stark �bergewichtig, kann das also ein Grund sein, weshalb sie nicht schwanger wird.

Wie so oft ist hier der goldene Mittelweg - also ein weitgehend normales Gewicht - das Beste. Allerdings spielt nicht nur die Menge, sondern auch die Qualit�t der Ern�hrung eine Rolle. Wenn keine erkennbaren k�rperlichen Ursachen die Fruchtbarkeit einschr�nken, kann sich eine bewusste, gesunde Ern�hrung durchaus positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken.

Redaktion:

Was sollten Paare mit Kinderwunsch also bei der Ern�hrung beachten?

Dr. H. Mallmann:

Eine gute Versorgung mit N�hrstoffen, Vitaminen und Mineralien ist auch schon vor der Schwangerschaft wichtig. Denn wichtige Vitamine wie Fols�ure muss der K�rper bereits in den ersten Wochen nach der Empf�ngnis in ausreichendem Umfang bereitstellen, also zu einem Zeitpunkt, wo eine Frau oft noch gar nicht wei�, dass sie schwanger ist. Deshalb empfehlen Gyn�kologen Frauen mit Kinderwunsch weit vor der Schwangerschaft vorsorglich ein Fols�urepr�parat einzunehmen. Es gibt sogar schon Pillen, die Fols�ure enthalten. Die sind aber in Europa noch nicht zugelassen.

Redaktion:

Stimmt es, dass auch Zink bei Kinderwunsch und Schwangerschaft von Bedeutung ist?

Dr. H. Mallmann:

Tats�chlich haben neuere gro�e Studien in den USA die Bedeutung von Zink best�tigt. Zink f�rdert die Eizellreifung und greift auch regulierend in den Hormonstoffwechsel ein. In der Schwangerschaft ist es f�r die Zellteilung und die Entwicklung des Kindes notwendig. �brigens, bei M�nnern wird Zink schon lange zur Verbesserung der Spermaqualit�t eingesetzt.

Redaktion:

Was �ndert sich in der Schwangerschaft? Soll und darf eine schwangere Frau dann "f�r zwei essen"?

Dr. H. Mallmann:

Nicht was die Menge angeht, denn der Kalorienbedarf steigt w�hrend der Schwangerschaft zun�chst nur geringf�gig an. Stark erh�ht ist hingegen der Bedarf an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Um diesen hohen Bedarf zu decken, ist eine ausgewogene, vitaminreiche und schadstoffarme Ern�hrung ideal. F�r zwei zu essen, bedeutet also eher, dass Sie sich Folgendes bewusst machen: Alles, was Sie nun essen, gelangt auch direkt zu Ihrem Baby.

Redaktion:

Mit anderen Worten, eine Schwangere kann nicht einfach so weiteressen wie bisher?

Dr. H. Mallmann:

Hier muss man tats�chlich zwischen zwei Dingen unterscheiden: Zum einen sollte sich eine schwanger Frau m�glichst gesund und vollwertig ern�hren. Hat sie das vor der Schwangerschaft schon getan, sollte sie diese Ern�hrungsform jetzt nat�rlich beibehalten. Zum anderen gibt es aber einige eigentlich "gesunde" Dinge, die eine Frau jetzt w�hrend der Schwangerschaft nicht mehr essen sollte. In erster Linie geht es dabei darum, Lebensmittelinfektionen wegen der Gefahr f�rs Baby wenn irgend m�glich zu verhindern.

Redaktion:

Welche Lebensmittel sind denn w�hrend der Schwangerschaft tabu?

Dr. H. Mallmann:

Grunds�tzlich sollten Schwangere aufgrund der nicht v�llig ausschlie�baren Infektionsgefahr Fisch und Fleisch nur in durchgegartem Zustand essen, also nicht roh oder ger�uchert. Eier und Milchprodukte sollten ebenfalls durcherhitzt werden (z.B. kein Rohmilchk�se, kein Tiramisu). Wegen der Gefahr einer Toxoplasmose-Erstinfektion sollte man au�erdem Obst, rohes Gem�se und Salat aus Freilandhaltung vor dem Verzehr gut waschen. Haben Sie allerdings versehentlich doch mal eines dieser Lebensmittel gegessen, m�ssen Sie sich trotzdem keine allzu gro�en Sorgen machen. Die Gefahr ist wirklich gering. Grunds�tzlich verzichten sollten Schwangere allerdings auf Alkohol.

Redaktion:

Und welche Lebensmittel sollten nun bevorzugt auf dem Speiseplan stehen, um den N�hrstoffbedarf optimal abzudecken?

Dr. H. Mallmann:

Viel Obst, gr�nes Gem�se, Salat, Vollkornprodukte und durchaus auch ab und zu mal Fleisch und Fisch. Das also, was man gemeinhin als ausgewogene Mischkost bezeichnet. Ideal sind die vielzitierten "f�nf Portionen" Obst oder Gem�se am Tag - und hier am besten immer wieder unterschiedliche Sorten und Farben. Trotzdem ist es nicht immer m�glich, den wachsenden Vitamin- und N�hrstoffbedarf nur durch die Ern�hrung ausreichend zu decken. Am meisten steigt der Bedarf an Fols�ure, Zink, Jod, Vitamin B6, Vitamin D und Eisen. Selbst bei ausgewogener Ern�hrung ist hier unter Umst�nden ein Nahrungserg�nzungsmittel empfehlenswert. Bei einseitigen Ern�hrungsgewohnheiten sowieso.

Redaktion:

Der Bedarf an Eisen verdoppelt sich in der Schwangerschaft. Warum ist das so und wie kann man eine ausreichende Eisenversorgung erreichen?

Dr. H. Mallmann:

Eisen ist deshalb so wichtig, weil es f�r die Blutbildung und f�r den Sauerstofftransport im Blut eine entscheidende Rolle spielt. Die werdende Mutter muss nun ja tats�chlich zwei Blutkreisl�ufe versorgen. Eisen aus tierischen Quellen wie Leberwurst, Blutwurst oder Putenfleisch ist leichter f�r den K�rper aufzunehmen als aus pflanzlichen Quellen wie z. B. aus Erbsen, Bohnen, Linsen oder Weizenkleie. Deshalb sollten eben auch immer wieder mal Fleischprodukte auf dem Speiseplan stehen. Am besten mit einem Spritzer Zitrone angerichtet, denn Vitamin C f�rdert die Eisenaufnahme. Ansonsten k�nnen Sie nat�rlich auch ein Glas Apfel- oder Orangensaft zum Essen trinken.

Beachten sollte man dabei aber, dass Mineralstoffe wie Kalzium oder Magnesium die Eisenaufnahme im K�rper behindern. Gerade Magnesium wird Schwangeren h�ufig als Zusatzpr�parat gegen vorzeitige Wehen und Wadenkr�mpfe verschrieben. Achten Sie dann darauf, dass zwischen der Einnahme des Eisen- und des Magnesiumpr�parates m�glichst drei- bis vier Stunden liegen.

Redaktion:

Sie haben die Eisenversorgung angesprochen: Worauf m�ssen denn Vegetarierinnen oder Veganerinnen achten?

Dr. H. Mallmann:

Wer sich vegetarisch ern�hrt, muss in der Schwangerschaft sehr gezielt Nahrungsmittel kombinieren oder aber den zus�tzlichen Bedarf anderweitig decken. Vegetarierinnen, die auch Milchprodukte und Eier essen, aber auf Fisch verzichten, sollten zumindest Omega-3-Fetts�uren erg�nzen. Veganerinnen, die auf alle tierischen Produkte verzichten, sind gef�hrdet, in eine Unterversorgung an Vitaminen (besonders Vitamin B12) und Mineralstoffen zu geraten. �rzte raten diesen Frauen daher dringend, w�hrend der Schwangerschaft Mikron�hrstoffe in Form eines geeigneten Nahrungserg�nzungsmittels einzunehmen.

 

Herr Dr. Mallmann, vielen Dank f�r das Gespr�ch.

 

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