Dammmassage

Dammmassage

© Adobe Stock, Emmanuelle Guillou

Schwangerschaft und Geburt sind starke Belastungen für den Körper. Damit sie nicht gar so schlimm für Haut und Gewebe werden, können einige Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden. 

So wissen die meisten Frauen, dass sie mit Massagen und Ölen das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen mildern können.

Was vielen weniger bekannt ist: Auch das Gewebe zwischen After und Scheide, der sogenannte Damm, lässt sich auf die nahenden Strapazen der Geburt vorbereiten. Denn egal, wo massiert wird: Die Massage verbessert generell die Durchblutung des Gewebes und macht es weicher und elastischer.

Welche Vorteile hat eine Massage des Damms?

Gerade der Damm wird durch die Geburt stark beansprucht. Immerhin muss er dem Köpfchen des Babys Durchlass gewähren. Manchmal kann es passieren, dass er sich nicht weit oder schnell genug dehnt. Dann kann das Gewebe einreißen und es kommt zu einem sogenannten Dammriss.

Um das zu verhindern, können sich Arzt oder Hebamme während der Geburt für einen Dammschnitt entscheiden. In diesem Fall erweitert der Arzt oder die Hebamme den Scheidenausgang dadurch, dass er das Muskelgewebe zwischen After und Scheide ein Stück weit durchtrennt. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass die Dammmassage die Wahrscheinlichkeit einer solch wahrlich einschneidenden Prozedur verringern kann. Auch Risse treten seltener auf, wenn das Gewebe gelockert ist.

Mithilfe der Dammmassage kann sich die Schwangere insofern schon auf den Moment vorbereiten, in dem Kopf des Babys nach draußen drängt. Da ihr der Druck auf den Damm dann nicht mehr fremd ist, kann sie ihn bewusst entspannen und damit die Geburt ihres Kindes erleichtern.

Wann und wie lange sollte eine Dammmassage erfolgen?

Am besten beginnen Sie bereits neun oder zehn Wochen vor dem errechneten Geburtstermin Ihres Babys mit der Dammmassage. Ganz wichtig ist auch hier Regelmäßigkeit. Wenn Sie die Massage fest in ihren gewohnten Tagesablauf einbauen, vergessen sie sie nicht so schnell. Alles, was Sie brauchen, sind fünf bis zehn ruhige Minuten und ein naturbelassenes Öl.

Ein festes Ritual, wie etwa ein warmes Bad, kann dabei helfen, Verspannungen schon vor der eigentlichen Massage in die Flucht zu schlagen. Nehmen Sie sich in jedem Fall Zeit, schalten Sie mögliche Störenfriede wie das Telefon oder Radio ab und ganz wichtig: Waschen Sie sich die Hände. Danach das Öl auf die Finger träufeln und eine geeignete Position auf dem Bett, einem Sofa oder Sessel einnehmen. Sie können sich gern auch hinhocken, wenn diese Position für sie am bequemsten ist.

So führen Sie eine Dammmassage richtig durch

Um das Gewebe am Damm an die Dehnung zu gewöhnen, zunächst einen, später zwei oder drei Finger etwa drei Zentimeter tief in die Scheide einführen. Anschließend den Daumen auf den Damm legen und das Öl in halbkreisförmigen Bewegungen sanft in die Haut einmassieren.

Die Finger im Inneren der Scheide drücken vorsichtig auf das Muskelgewebe zwischen After und Scheide. Die Bewegung geht dabei nach unten und außen. Nach einigen Minuten können Sie langsam einen sanften Druck in Richtung After aufbauen. Steigern Sie ihn, bis Sie eine intensive Dehnung spüren. Nach wenigen Minuten hat sich der Damm an den Druck gewöhnt. Das Ziehen wird schwächer und hört schließlich gänzlich auf.

Ganz wichtig: Die Massage sollte niemals Schmerzen bereiten. Wenn der Druck von zwei Fingern noch zu groß ist, massieren Sie noch einige Tage mit nur einem Finger. Jede Bewegung sollte langsam und konzentriert ausgeführt werden. Achten Sie außerdem auf eine gleichmäßige, tiefe Bauchatmung während der Massage. Sie kurbelt die Durchblutung an und hilft dabei, psychische Blockaden und körperliche Spannungen zu lösen.
Hier finden Sie mehr Informationen zum Ablauf der Geburt.

Eine schöne Schwangerschaft und eine wunderbare Geburt Ihres Babys!

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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