AfD

"die ganze Infrastruktur ist kurz vor dem Erliegen, wir haben keine Wohnungen, keine Ärzte, keine Richter, keine Lehrer, keine Gefängniszellen, keine Behördentermine und kein Geld mehr, während gleichzeitig alles teurer, gefährlicher und schwieriger wird".

Es ist völlig legitim, diese Probleme zu benennen. Vieles davon regt mich auch auf. Aber es ist doch einfach mega-unterkomplex, das alles oder zumindest zum Großteil auf Migration zu schieben. Das hieße im Umkehrschluss: Weniger Migration = weniger dieser Probleme. Und das ist einfach grundfalsch.

Jeden dieser Missstände kann man analysieren und über passende Lösungen reden, wohl keiner ist monokausal entstanden, daher wird es auch keine einheitliche Lösung geben.

Beispiel Ärzte (weil von dir genannt). Hier zitiere ich mal das Ärzteblatt: "Laut Mikrozensus 2019 haben 940 000 der 4,2 Millionen Erwerbstätigen im Gesundheitswesen eine eigene oder familiäre Einwanderungsgeschichte (22,5 Prozent). In der Ärzteschaft ist der Anteil überdurchschnittlich: Mit 27,3 Prozent hat mehr als ein Viertel einen Migrationshintergrund. 130 000 der 410 000 berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland sind entweder selbst eingewandert oder direkte Nachfahren von Einwanderern." Ganzer Artikel s. hir: https://www.aerzteblatt.de/archiv/225214/Integration-und-Migration-Unverzichtbare-Einwanderung Quintessenz: Ohne Einwanderung wäre unser Gesundheitssystem bereits kollabiert.

Genau so könnte man jetzt jedes dieser Themen nach Ursachen aufdröseln. Aber es ist halt viel einfacher, einfach einen Grund zu benennen, auf den sich dann alle einigen können - auch die, die zu differenziertem, faktenbasierten und komplexitätserfassenden Denken nicht mehr fähig sind oder es nie waren.