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Nachts keine Milch mehr?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nachts keine Milch mehr?

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Hallo, meine Tochter, 9 1/2 Monate alt, wird noch nachmittags, abends sowie nachts gestillt. In der Nacht möchte sie häufig an die Brust, alle 2 Stunden, manchmal auch schon nach einer Stunde. Ich merke nachts, dass weniger Milch kommt und auch der Milchspendereflex wird schwerer ausgelöst. Zur Mitte der Nacht bzw. zum Morgen, merke ich, dass es immer weniger wird. Ich habe das Gefühl, dass sie auch deshalb nachts so häufig kommt, weil nicht mehr gegügend Milch kommt. Kann das sein oder ist das nur 'Einbildung'? Nuckelt sie vielleicht nur und löst damit nicht schnell genug den Spendereflex aus oder möchte sie vielleicht garnicht so viel trinken und es nur Gewohnheit? Katti


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Liebe Katti, ich denke nicht, dass Ihr Baby den Milchspendereflex nicht auslöst, vielleicht braucht es die Brust aber tatsächlich auch "nur" zur Beruhigung. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Nimmt das Kind denn ausreichen zu? Wenn ja, ist es eigentlich egal, ob Ihr Baby viel oder wenig trinkt, denn manche Babys brauchen wirklich nur das Gefühl der Geborgenheit an der Brust. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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