Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Baby nimmt schlecht zu...

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Baby nimmt schlecht zu...

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich komme gerade von der U3 beim Kinderarzt. Leider war die Gewichtszunahme von meinem Sohn nicht so dolle. In 25 Tagen hat er nur 280g zugenommen. Ich stille voll, es ist mein drittes Kind, dass ich voll stille und bei den beiden anderen war alles bestens. Jetzt hat mich die Kinderärztin dazu "verdonnert" nächte Woche wieder zu kommen zur Gewichtskontrolle, ausserdem soll einmal vor und einmal nach dem Stillen gewogen werden. Das macht die ganze Sache für mich nicht wirklich einfacher, so'n bisschen Psychodruck :-( Tagsüber trinkt er etwas schlechter, lässt leicht von der Brust ab, was aber wahrscheinlich durch die Unruhe (meine Mittlere ist erst 20 Monate alt) zu Hause kommt. Abends und nachts trinkt er wunderbar. Aber die Gewichtszunahme ist halt nicht so toll. Was kann ich machen? Zufüttern will ich (sofern vermeidbar) auf keinen Fall. Vielen Dank für Ihren Rat mameloca


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Liebe mameloca, der beste nächste Schritt wäre festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen. Darum solltest du auf jeden Fall auch Kontakt zu einer Stillberaterin in deiner Nähe aufnehmen. Magst du mir deine PLZ und/oder Telefonvorwahl schicken? Dann kann ich dir jemanden heraussuchen... Wiegen vor und nach dem Stillen ist nicht wirklich empfehlenswert, a) weil es Stress macht (und dann fließt die Milch noch schwerer) und b) weil es zu ungenau ist. Im Zweifelsfall ist es viel sinnvoller, die Windeln zu wiegen, die dein Bub in 24 Stunden verbraucht, und mit dem Gewicht der gleichen ANzahl trockener WIndeln zu vergleichen. Magst du das mal ausprobieren? Durch die im folgendem beschriebenen Maßnahmen solltest du versuchen , deine Milchmenge zu erhöhen und dein Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo Kristina, vielen Dank für Deine rasche Antwort. Ich werd jetzt mal das Wochenende und die damit verbundenen freien Tage meines Mannes nutzen und mir ein Stillwochenende mit dem Kleinen verordnen. Woran erkennt man eine Saugschwäche? Mein Sohn hat nicht so einen "Zug" drauf, wie ich es von meinen beiden Töchtern her kenne. Ist das ein Anzeichen dafür? Auch muss ich ihn nie den Saugschluss lösen, er macht einfach locker "plopp", und schon ist er nicht mehr an der Brust. Wahrscheinlich ist eine Stillberaterin der beste Weg. Meine Postleitzahl lautet: 63225, Tel.Vorwahl: 06103 Vielen Dank für Deine Hilfe. mameloca


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Liebe mameloca, bei der LLL sind folgende Frauen in relativer Nähe: Silke Markolf-Sommer, Tel. 060 31- 680 993 Heike GOttwald, Tel. 06184 – 93 61 56, 0163 - 520 66 26 Die AFS hat Annette Hölz, Tel. 06109/61941 oder Helga Müller mit Tel. 06183/3140. Und an IBCLCs scheint die näheste zu sein Tanja Nicin, Tel. 06109-681 94. IBCLCs arbeiten meist gegen Gebühr, doch viele von ihnen haben Stillgruppen in den Krankenhäusern, in denen sie arbeiten, und beraten dort dann auch kostenlos. Den "Zug" von hier aus zu beurteilen ist unmöglich. Jedes Baby ist da ganz eigen, und nicht jedes, dass fest saugt, macht es richtig, nicht jedes, das schwächer saugt, falsch... Wichtig ist, dass es richtig andockt, keine Schnalz oder Schmatzgeräusche beim Saugen zu hören sind. Mit der Suchfunktion kannst du dir mehr darüber heraussuchen, gibt dort einfach "korrekten Anlegen" ein... Lieben Gruß und erfolgreiches Wochenende! Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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