Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe Hashimoto-Thyreoditis (Antikörper-negativ) und nehme seit ca. 1 Jahr L-Thyrox 25. In der Schwangerschaft wurde bei mir erstmals in der 13. SSW der TSH-Wert bestimmt; er lag bei 3,2. Seitdem nehme ich L-Thyrox 50. 1. Muss ich mir nun über die geistige Entwicklung meines Kindes Sorgen machen, da der TSH-Wert 13 Wochen bei 3,2 lag (oder vielleicht sogar noch höher war)? Ungefähr 1 Woche später wurde der TSH-Wert erneut bestimmt; er lag nun bei 1,9 (bei unauffälligen T3-, T4-Werten). Daraufhin wurde die Dosis auf 62,5 Mikrogramm erhöht. Inzwischen – Ende der 19. SSW – liegt der TSH bei 1,55. Mein Endokrinologe meinte, ich sollte die Dosis auf 75 Mikrogramm erhöhen, um den Wert auf 1,0 oder darunter zu senken. Meine Gynäkologin war gegen eine Dosis-Erhöhung. 2. Was ist nun richtig? Wäre es schädlich für mein Baby, wenn ich 75 Mikrogramm L-Thyrox nähme? 3. Ist es für die Entwicklung meines Kindes schlecht, dass der Wert nun die gesamte Schwangerschaft deutlich über 1,0 lag? In der 14. SSW wurde zudem der Jodgehalt in meinem Urin gemessen. Der Referenzbereich beträgt dort ja 50-100 Mikrogramm pro Liter. Mein Wert lag bei 16 Mikrogramm pro Liter. Daher meinte mein Endokrinologe, ich solle täglich (zu den 150 Mikrogramm Jod, die in Femibion enthalten sind und die ich schon seit 1-2 Wochen vor der Schwangerschaft nehme) zusätzlich 100 Mikrogramm Jodid supplementieren. Meine Gynäkologin war gegen eine Supplementation von insgesamt 250 Mikrogramm Jod und meinte, ich solle mir wegen des sehr niedrigen Wertes keine Sorgen machen, da der Wert im Urin nur eine Momentaufnahme sei. Daraufhin hat mein Hausarzt den Jodgehalt im Blut bestimmt. Bei einem Referenzbereich von 46-70 lag er bei 78, also etwas darüber. Dazu sagte mein Endokrinologe, dass der Wert im Blut keine Aussagekraft hätte. Was soll ich nun tun? 4. Wie kann es sein, dass mein Jodgehalt im Urin so niedrig ist, wenn ich täglich 150 Mikrogramm Jod durch Femibion aufnehme, täglich Milchprodukte und 2 Mal pro Woche Fisch esse? 5. Ich muss dazu sagen, dass ich täglich ca. 4 Liter Wasser trinke. Kann das die Ursache sein? 6. Muss ich mir wegen des sehr niedrigen Jodgehaltes im Urin nun Sorgen um die Gehirnentwicklung meines Babys machen? 7. Sollte ich nun zu den 150 Mikrogramm Jod in Femibion noch 100 Mikrogramm Jodid supplementieren? 8. Wären zusätzlich 50 Mikrogramm Jodid eine Alternative, sodass ich auf täglich insgesamt 200 Mikrogramm Supplementation komme? 9. Ab welchem Jod-Wert wird es zu viel für mein Baby? 10. Darf ich Jodid zeitgleich mit L-Thyrox einnehmen (also morgens 30 min vor dem Frühstück)? 11. Ich habe im Internet gelesen, dass man bei Hashimoto 200 Mikrogramm Selen und außerdem Zink supplementieren sollte. Meine Selen-Werte im Blut waren unauffällig. Sollte ich supplementieren oder ist das Unsinn? Entschuldigen Sie bitte, dass ich so viele Fragen stelle, aber ich bin aufgrund der konträren Aussagen meiner Ärzte sehr verwirrt und besorgt und möchte doch eigentlich nur das Richtige für mein Baby tun. Ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Zeit, Mühe und Geduld!
von Tulpe1988 am 15.06.2018, 12:57