Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Astaxanthin Stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Astaxanthin Stillzeit

meerlena84

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Lieber Dr Paulus, ich stille meine 2 Jährige Tochter noch morgens und abends, an einigen Tagen möchte sie gar nicht  mehr stillen bzw kuschelt auch mehr als dass sie effektiv trinkt. Ich habe leider rosazea und würde meine Haut gerne auf den bevorstehenden Sommer vorbereiten. Früher habe ich im Frühling angefangen MSM, OPC und Astaxanthin zu nehmen. Wäre das jetzt ohne Bedenken möglich? Ich muss dazu sagen, dass ich MSm letzten Sommer genommen habe weil gar nicht darüber nachgedcht habe und jetzt hat mir meine Schwester gesagt dass das in der Stillzeit nicht genommen werden sollte ich mache mir natürlich große Vorwürfe jetzt.Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt etwa 1 Jahr alt. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.


Dr. Wolfgang Paulus

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Methylsulfonylmethan (Dimethylsulfon) ist eine schwefelhaltige Verbindung, die in vielen tierischen und pflanzlichen Organismen und damit auch in der menschlichen Nahrung vorkommt. Die Substanz wird als Nahrungsergänzungsmittel für Menschen und Tiere angeboten, um einen Mangel an Schwefel im Organismus auszugleichen. Es werden ihr Effekte gegen entzündliche Reaktionen, Schmerzen, Erkrankungen der Gelenke und des Stützapparates, Verdauungsbeschwerden, Harnwegserkrankungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen zugeschrieben. Da die Eiweißzufuhr hierzulande als hoch gilt, erscheint die ergänzende Gabe von schwefelhaltigen Verbindungen wie Dimethylsulfon nicht notwendig. Bei ausgewogener Ernährung gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für einen Nutzen des Nahrungsergänzungsmittels (Gallagher et al 2015). OPC (oligomere Procyanidine) werden als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln auf den Markt gebracht. Das Bundesverwaltungsgericht hat festgestellt, dass OPC-haltige Mittel nicht generell als Funktionsarzneimittel einzustufen seien, da keine verlässlichen wissenschaftlichen Studien über eine signifikante Wirkung auf den menschlichen Organismus existieren und somit nicht von einer pharmakologischen Wirksamkeit ausgegangen werden dürfe. Studien zur oralen Anwendung in der Stillzeit liegen nicht vor. Astaxanthin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Carotenoide mit starken antioxidativen Eigenschaften, der als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird. Es ist ein rotes Pigment aus Mikroalgen und dem Phytoplankton, das vielen Meerestieren ihre orange-rote Farbe verleiht und in der Fischzucht als natürliches Färbemittel verwendet wird. Astaxanthin ist ein lipophiles Carotenoid und gehört wie Lutein und Zeaxanthin zur Familie der Xanthophylle, die nicht wie Betacarotin zu Vitamin A metabolisiert werden. Für das stark antioxidative Astaxanthin werden antitumorale, antidiabetische, antihypertensive, entzündungshemmende und organprotektive Eigenschaften angenommen. Studien zum Einsatz von Astaxanthin in der Stillzeit liegen nicht vor. Da Sie Ihre zweijährige Tochter nur noch mit relativ geringen Milchmengen stillen, erwarte ich keine besondere Gefahr für das Kind durch die genannten Nahrungsergänzungsmittel.  


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