Frage an
Dr. med.
Wolfgang
Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm
Sehr geehrter Dr. Paulus, Das Wasser aus meinem neuen Wasserkocher schmeckt nach Plastik. Habe in diesen zuvor zweimal Wasser aufgekocht und dann weggeschüttet. Zudem einige male warm ausgespült. Habe drei Tees getrunken und es schmeckt immer noch nach Plastik. Reklamiere diesen jetzt. Konnte durch dieses Wasser dem potenziellen Embryo geschadet werden? Ich bin am 11 Tag nach Eisprung. LG
von Moni007007 am 19.04.2024, 18:13
Ich weiß zwar nicht konkret, was Ihr Wasserkocher freisetzt, doch gilt in den ersten zwei Wochen nach Empfängnis das Alles-oder-Nichts-Prinzip. In diesem Zeitraum wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium geschädigten Frucht ist demnach nicht zu befürchten.
von Dr. Wolfgang Paulus am 22.04.2024
