Frage: Schwangerschaft und Geburt nach KS -sehr lang-

Guten Morgen, ich weiß diese Frage wurde nun schon des Öfteren gestellt, aber ich würde ganz gern trotzdem ihre Meinung dazu wissen. Ich habe am 12.06.2010 meinen Sohn nach ziemlich langem hin und her endlich bekommen. Der Termin war am 01.06.2010 und wegen überfälligkeit wurde ich dann am 10.06. vormittags eingeleitet. Ersteinmal nur mit Gel, welches auch super angeschlagen hat. Ich bin dann auf dem Klinikgelände spazieren gegangen und habe nach einigen Stunden nochmal das Gel bekommen. Wehen haben gut eingesetzt und auch so sah es recht positiv aus. Bevor mir das zweite Mal das Gel gegeben wurde meinte eine Hebamme, dass es diese Nacht bestimmt noch etwas wird. Also wieder brav spazieren. Gegen um 8 hatte ich dann noch eine Untersuchung, wo die Hebamme (inzwischen eine andere) doch ziemlich fest irgendwo gegen drückte. Es tat mir in dem Moment auch weh und keine Minute später, als sie ihre Finger wieder raus zog, kam ein kleiner Schwall Fruchtwasser mit. Blasensprung - und darauf die Aussage: "also heute wird das nichts mehr". Ich habe Schmerzmittel und Wehenhemmer bekommen, damit ich wenigstens ein bisschen zum Schlafen komme. Nächster Morgen, erneute Einleitung mit Gel, weil die Wehen über Nacht ganz aufgehört haben. Es hat tierisch gebrannt und auch das laufen war einfach nur noch unangenehm. Gegen 17 Uhr meinte dann meine Hebamme, es tut sich nur noch wenig, aber sie möchten es noch auf die "brutale" Art versuchen. Folge, sie haben mich an den Wehentropf gehangen, ich habe extreme Schmerzen gehabt und auch starke Wehen. Dennoch ging es die nächste Zeit einfach nicht weiter, bis Abends um etwa 19 Uhr. Das waren dann geschlagene 36 Stunden mit Wehen, wenn man die Nacht dazu rechnet. Um 19 Uhr kam dann der Arzt und meinte, mein Entzündungswert? (glaub ich - das wegen dem frühen Blasensprung) wäre so rapit angestiegen und ich hätte auch grünes Fruchtwasser gehabt, sodass, wenn man das Kind nun nicht holen würde, es wohl eine Infektion bekommen würde und mit Antibiotikum behandelt werden müsse, wenn es auf der Welt ist. Ich habe dem KS zugestimmt und um 19.45 war ein munterer Junge geboren mit stattlichen 55cm und 4680g. Das Wochenbett verlief dann einwandfrei, die Wunde verheilte sogar schneller als normal. Nun zu meinen Sorgen oder Fragen: In der Klinik sagte man mir, ich solle mit einer neuen Schwangerschaft ein Jahr warten, nun habe ich oft gelesen, man muss 2 Jahre warten, damit das Risiko (welches Risiko überhaupt?) nicht mehr nennenswert ist. Was ist ihre Meinung dazu? Wie lange sollte ich mit einer erneuten Schwangerschaft warten? Und wenn ich dann wieder Schwanger bin, wie sieht es mit einer Spontangeburt aus? Ich muss ehrlich sagen, ich möchte weder eine Einleitung noch einen Kaiserschnitt, wenn ohne Gesundheitsgefährdung des Kindes möglich. Tut mir Leid, dass der Text so lang geworden ist, obwohl ich es wohl deutlich kürzer hätte fassen können. Hoffe sie können mir meine Sorgen trotzdem etwas nehmen und mir meine Fragen beantworten. Lg Shinory

von Shinory am 03.08.2011, 09:05



Antwort auf: Schwangerschaft und Geburt nach KS -sehr lang-

Liebe Shinory, bei einer Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich die besonderen Risiken im wesentlichen durch die mögliche Uterusruptur. Dabei unterscheidet man zwischen einer Nahtdehiszenz- dem Auseinandergehen der Naht und der kompletten Ruptur. Von einer kompletten Ruptur spricht man, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter mit mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Auch für Schwangere mit mehr als zwei Kaiserschnitten ist der Versuch einer Spontangeburt nicht zwangsläufig mit einem deutliche erhöhten Risiko einer Uterusruptur verbunden. Ein Auseinanderweichen der Naht findet sich 1,8-5,5% der Fälle bei Zustand nach zwei oder mehr Kaiserschnitten. Eine Narbenruptur fand sich nach einmaligem KS in etwa 0,69% und nach 2maligem KS in etwa 0,67%. Sie sehen, dass Risiko ist relativ gering. Aber es ist da, und deshalb sollte eine Wartezeit von MINDESTENS einem Jahr eingehalten werden. Die Naht ist dann ausreichend gut verheilt. Eine Spontangeburt ist nach Kaiserschnitt heute üblich. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 03.08.2011



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