Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

milchfreier Abendbrei + Stillen: Hat Muttermilch noch genug Nähsrtoffe?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: milchfreier Abendbrei + Stillen: Hat Muttermilch noch genug Nähsrtoffe?

sonne07

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Hallo Frau Höfel! Mein Sohn (7 Monate) bekommt seit 4 Wochen einen Kartoffel-Gemüse-Fleischbrei und seit 2 Tagen einen, zunächst noch milchfreien, Abendbrei mit anschließendem Stillen. Morgens, vormittags und nachmittags stille ich noch. Nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob meine Muttermilch mit den notwendigen Nähstoffen für mein Baby noch ausreicht, wenn ich den Abendbrei milchfrei lasse und für den Milchanteil anschließend stille. Kuhmilch möchte ich nicht vor dem 1. Geburtstag geben. Zur Info: Ich bin Allergikerin und habe ein allergisches Asthma! 1. Reichen die Nährstoffe der Muttermilch im 7. Monat allein für den Milchanteil im Abendbrei noch aus? 2. Sollte ich den Getreide-Milchbrei am Abend lieber mit einer Säuglingsmilch anrühren? 3. Welche Säuglingsmilch sollte ich für den Milch-Getreidebrei am Abend benutzen? Pre oder 1er? Reicht Pre noch aus? 4. Ich bin Allergikerin: Sollte ich evt. noch HA Milch für den Abendbrei benutzen? Herzlichen Dank für Ihre Antwort im Voraus! Viel Grüße, sonne


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe sonne, wir wissen heute, dass alle Maßnahmen zur Allergievermeidung mehr oder weniger ein Schuss in den Ofen waren. Selbst die HA-Nahrung verhindert keine Allergien, sondern verzögert sie nur. Und deshalb lautet die Empfehlung heute sinnigerweise, dass das Beikostfenster frühestens mit der 17. Lebenswoche aufgehen soll. Nur wenige Kinder sind in diesem Alter schon dafür bereit (Zungenstossreflex noch voll ausgebildet, Kind kann noch nicht kauen, Kind kann noch nicht sitzen usw.). Kinder die Interesse am Essen der Erwachsenen zeigen, können das meiste von deren Teller probieren (bitte mit einem eigenen Löffel wegen der Kariesübertragung) oder Fingerfood bekommen. Diese Mengen decken keine Mahlzeit ab. Sollen Sie auch nicht. Denn wir reden von BEIkost (also etwas zur Muttermilch dabei) und nicht von ANSTATTkost (also Ersatz). Wir wissen heute, dass es wichtig ist, dass die Kinder mit den Allergenen in Berührung kommen. Die Muttermilch schützt den Darm vor Übersensibilisierung. Deshalb wäre es Nonsens jetzt auf Säuglingsnahrung umzusteigen. Und ein Eisenmangel tritt nur in seltensten Fällen auf und hat meist ganz andere Ursachen als fehlende Fertigprodukte. Stillen Sie und warten Sie darauf, dass Ihr Kind Ihnen das Essen vom Teller klaut! Liebe Grüße Martina Höfel


dee1972

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1. ja 2. nein, eigentlich überflüssig 3. wenn überhaupt dann Pre, falls du aus irgendeinem Grund eh abgepumpte MuMi zur Verfügung hast, könntest du auch die nehmen (ist aber ne ziemliche Sauerei, weil der Brei schnell verflüssigt) 4. HA-Milch schmeckt eklig, wird dir ein richtiges Stillbaby wahrscheinlich verweigern, also besser stillen. Bin zwar keine Hebamme, aber eine Mama, die vor 2 Jahren ähnliche Fragen gestellt hat. Hier die damalige Antwort der Stillberaterin zu Frage 1: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=117893&suche1=nutzlos+wasser&seite=1 Ich hoffe, Frau Höfel stimmt dieser Meinung zu. Von der Hipp-Beraterin hast du natürlich eine ganz andere Antwort bekommen... (dazu möchte ich gern sagen: nicht jede Mama, die länger als 6 Monate stillt, riskiert bei ihrem Kind einen Eisennmangel...) LG D.


Andrea6

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Schade, daß Du an Deiner Milch zweifelst, aber dafür besteht wirklich kein Grund. Warum sollte denn Deine Milch plötzlich weniger Nährstoffe haben als künstliche Säuglingsnahrung? Den Kuhmilchbrei brauchen Kinder, die nicht gestillt werden oder deren Mütter abstillen wollen. "Kuhmilch möchte ich nicht vor dem 1. Geburtstag geben" - Pre-Milch ist aber ein Kuhmilchprodukt! Natürlich fällt die Antwort von der "HIPP-Verkäuferin" anders aus: derartige Firmen leben davon, daß Frauen eben nicht stillen oder so früh wie möglich abstillen. Das Argument mit der mangelnden Eisenversorgung ist ebenfalls widerlegbar: Muttermilch hat zwar weniger Eisen als künstliche Nahrung aus Kuhmilch, dies aber ist deutlich besser verwertbar. Die Eisenversorgung im 2. Lebenshalbjahr geschieht durch die Einführung von eisenhaltigem Gemüse, Getreide und Fleisch - nicht durch Abstillen und Kuhmilchnahrung!


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