Frage: Aethoxysklerol - welches Risiko besteht bei zu kurzer Stillpause?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Wg. Blut im Stuhl wurde bei mir eine Magen-Darm-Spiegelung durchgeführt. Vom Beginn des Abführens mit Moviprep bis 24 Stunden nach der Untersuchung habe ich auf Anweisung des Arztes eine Stillpause eingehalten. Die Untersuchung ergab, dass die Blutung von Hämorrhoiden herrührte, die der Arzt zeitgleich verödet hat. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass dies per Einspritzen von Aethxysklerol erfolgte und der Hersteller zu einer Stillpause von 3 Tagen (!!!) rät. Mein Arzt hatte nur 24 Std. Stillpause nach der Untersuchung empfohlen, also ein viel zu kurzer Zeitraum. Inwiefern kann dies ein Risiko (ggf. auch durch Wechselwirkung mit den weiteren verabreichten Medikamenten) für mein Stillkind darstellen? Meine Tochter ist 13 Monate alt und wird noch morgens, abends und in der Nacht gestillt. Welche Risiken bestehen? Vielen Dank für Ihre Antwort!

von Jomami am 13.12.2019, 14:28



Antwort auf: Aethoxysklerol - welches Risiko besteht bei zu kurzer Stillpause?

Die Plasma-Halbwertszeit von Polidocanol (Aethoxysklerol) beträgt 0,94 – 1,27 Stunden. 89% der verabreichten Dosis werden innerhalb der ersten 12 Stunden aus dem Blut entfernt. Untersuchungen zum möglichen Übergang von Polidocanol in die Muttermilch liegen für den Humanbereich nicht vor. Sollte eine Sklerosierungsbehandlung während der Stillzeit erforderlich sein, so empfiehlt der Hersteller, das Stillen für 2 – 3 Tage zu unterbrechen (Fachinfo Aethoxysklerol® 2015). Dies erscheint jedoch angesichts der obigen pharmakokinetischen Daten deutlich überzogen. Ein Verwerfen der Muttermilch über mindestens 12 Stunden wäre jedoch sinnvoll.

von Dr. Wolfgang Paulus am 16.12.2019



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