Eßverhalten

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Eßverhalten

Liebes Ernährungs Team Unsere Tochter 10 monate hat schon immer zu den Babys gehört die einfach weniger gegessen haben. Ich sorgte mich von Anfang an dabei sie auch immer zu den leichten Kindern gehört ohne Reserven. Im Moment bringt sie 7,5 kg auf die Waage ( geburtsgewicht 2870g ). Seit ca 1 Woche ißt sie aber nur noch die Hälfte von dem wenigen das sie sonst aß. Die erste Zeit hatte ich das Gefühl sie würde gerne selbst essen und hab ihr den löffel selbst gegeben bzw ihr festeren brei oder kleine Stücke mit den Händen erkunden lassen und sie durfte selbst essen. Auch die Sauerrei hab ich in Kauf genommen. Aber momentan fliegt alles mit Absicht auf den Fußboden was ich ihr gebe. Mit füttern ißt sie ca 80 Gramm mittagsbrei und 80 Gramm Abendbrei. Das zweite Frühstück verweigert sie komplett vielleicht nimmt sie zwei Stück Brot und zwei bissen banane. Sie trinkt nach dem Aufstehen 170 ml Pre und um 15.00 Uhr 180 ml Pre . Und Nachts hat sie jetzt auch wieder Hunger und trinkt 170 ml Pre. Ablenken mit Spielzeug damit sie etwas ißt möchten wir nicht da wir glauben das es keine Lösung ist. Wir versuchen wirklich ruhe zu bewahren aber es ist echt frustrierend. Warum ißt sie im Moment so schlecht? Wo haben wir etwas falsch gemacht. Wir dachten es liegt am zahnen aber alle 3 Zähne die im Anmarsch waren sind jetzt da. Ihre 80 g ißt sie auch problemlos aber dann macht sie den Mund nicht mehr auf. Ich gebe ihr auch keine Milch als Ersatz und biete ihr das essen auch nochmals an wenn ich das Gefühl habe sie hat wieder hunger. Manchmal nimmt sie dann auch noch ein paar löffel. Die Milch gibt es wie gesagt am tag nur am morgen und am Nachmittag. Seit ca 2 Wochen trinkt sie jetzt Nachts nochmal. Vielleicht haben Sie ja noch ein Tipp für uns. Vielen Dank

von Lotti101117 am 25.09.2017, 13:34



Antwort auf: Eßverhalten

Liebe „Lotti101117“, erst einmal vorweg, sie machen sehr vieles sehr richtig (Ruhe, Geduld, nicht beliebteres anbieten..). Weiter so? Es gibt Babys, die essen wie kleine Spatzen, und andere haben Appetit wie kleine Bauarbeiter. Das ist einfach auch eine Typfrage. Ich kann gut verstehen, wie groß Ihre Sorge ist, zumal es sich bei Ihrer Kleinen um ein eher zartes, zierliches Kind handelt. Aber sie hat kein Untergewicht und entwickelt sich gut, ist fit, munter und willensstark. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Das würde Sie alles nicht, wenn Sie zu wenig Nahrung bekäme. Ist sie darüber hinaus sehr aktiv, so verbraucht sie natürlich viel Energie und die Gewichtszunahme kann stagnieren. Auch Sie können beim Appetit nichts erzwingen. Es ist eigentlich ganz einfach: Geben Sie Ihrem Töchterchen weiter zu jeder Mahlzeit die Möglichkeit so viel zu essen, wie sie möchte, Fingerfood und Brei, mehr ist von Ihrer Seite aus nicht nötig. Wenn Ihre Kleine satt ist, ist sie satt. Sie können sie ja nicht zum Essen zwingen, sondern ihr nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Ihre Kleine ist und bleibt wohl einfach kein „großen Esser“. Es gibt auch Kinder, die mit kleineren Portionen zufrieden sind. Gesunde Kinder haben einen gut funktionierenden Hunger- und Sättigungsmechanismus, sie wissen somit genau, was sie brauchen, und wann sie genug haben. Auch entwickelt sich jedes Baby anders und hat zu gewissen Alters- und Wachstumsstufen mehr oder weniger Appetit. Erfahrungsgemäß weiß das Kind selbst ganz genau, wie viel Nahrung es braucht bzw. was ihm gut tut. Wichtig ist, dass Sie sich normal entwickelt und zunimmt, bei den Untersuchungsterminen überprüft Ihr Kinderarzt das auch regelmäßig. So lange er zufrieden ist, ist alles bestens. Wenn Sie hier unsicher sind, machen Sie einen Termin bei Ihrem Kinderarzt aus. Eine Idee habe ich noch. Ihre Kleine benötigt etwa 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei), zweimal 180ml Pre und 80g Milchbrei reichen also aus. Die Milch in der Nacht ist also zu viel. Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihre Kleine wenigstens die Milch in der Nacht trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken. Ihr Mädchen trinkt sich sonst nachts satt und hat tagsüber einfach verständlicher Weise weniger Hunger, wenn Sie für Ihre Verhältnisse nachts groß (180 sonst 80g) isst. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen. Ihre Kleine ist schlau Kerlchen. Er hat schon gelernt, dass es tagsüber und nachts, ausreichend leckere Milch gibt. Wozu dann sich mit festem Essen mehr abmühen als nötig? Auch füllen diese Milchen das kleine Bäuchlein. Versuchen Sie Ihre Kleine anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt Auch das Ausschleichen der Milch ist eine Möglichkeit. Also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Dann kann sich der Hunger wieder auf den Tag verlagern. Noch eine Anmerkung: Das Runterwerfen von Essen oder Gegenständen ist keine böse Absicht von Ihrer Kleinen und sie will Sie damit auch nicht ärgern. Sie macht gerade eine schlichte aber für sie superinteressante Erfahrung. Wenn sie was loslässt oder schmeißt, fällt es zu Boden. Punkt. Da steckt gar nicht mehr dahinter. Sie können ja kurz kommentieren, dass das jenes nicht auf den Boden gehört. Aber machen Sie keine große „Geschichte „ draus. Viele Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 27.09.2017



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