schwierige Phase?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: schwierige Phase?

Hallo Frau Schuster, meine Tochter ist 5 1/2 Jahre alt, sie hat einen kleinen Bruder (6 Monate alt). Sie geht in den Kindergarten, meist von 8-12 Uhr, manchmal länger, wenn sie möchte. Dort hat sie viele Kinder zum Spielen, aber so richtig feste Freunde, mit denen sie oft spielt hat sie nicht. Sie ist zu jedem zugänglich, meist freundlich und zeigt im Sozialverhalten oft sehr viel Courage, wenn es z.B. darum geht, dass ein Größerer einen Kleineren ärgert, dann geht sie dazwischen. Ich bin zuhause, erledige früh den Haushalt, sodass ich am Nachmittag IMMER Zeit habe, mit den Kindern, insbesondere etwas für die Große, zu unternehmen. Wir gehen viel raus, in den Tierpark, Spielplatz, treffen andere Kinder und gehen ins Schwimmbad. Zuhause hingegen ist sie einfach schwierig. Sie mag nichts mehr allein machen, sie zieht sich nur widerwillig an, trödelt, schläft abends sehr spät ein, kommt früh nicht raus, ist ständig irgendwie gelangweilt und nicht mehr so fröhlich, wie sie es einmal war. Wenn ich sie bitte, den Tisch zu decken, mag sie nicht, auch oft andere DInge, um die ich sie bitte. Sie könnte viel mehr, aber sie mag es nicht tun. Auf mein Nachfragen hin sagte sie einmal, sie könne doch eh nichts und sie wäre ja dumm. Das fand ich sehr schlimm. Aber wie kann ich ihr da raushelfen aus dieser Krise? Sie nimmt sich jede Kritik sehr zu Herzen, ich erkläre ihr z.B. wie sie eine Tomate besser schneiden könnte, dann denkt sie gleich, sie kann nichts und gibt auf. Und macht es dann auch nicht mehr. Mittlerweile versuche ich es so zu sagen, wie ICH es immer mache, sodass sie nicht denkt, sie macht was falsch. Abends mag sie nicht ins Bett, sie geht schon in ihr Zimmer, aber schlafen tut sie erst spät und dementsprechend ist sie früh übermüdet und missgelaunt. Was mich dann widerrum nervt.... Sie mault, heult und schreit bei jeder Kleinigkeit. Ich weiß nicht, wie ich das abstellen soll oder kann. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin momentan echt genervt von dieser Art. Zudem hätte ich gern, dass sie sich mehr ins Familienleben einfügt, also auch mal mithilft, wie z.B. eben den Tisch deckt oder so. Das macht sie nicht, will sie nicht. Sie nervt mich, ich muss es ganz klar und ehrlich zugeben. Und ich würde es gern ändern, weiß aber nicht wie. Ich liebe sie sehr, bemühe mich sehr um sie, aber irgendwie komme ich einfach nicht mehr an sie ran und wir kommen an manchen Tagen einfach gar nicht miteinander aus. An anderen Tagen haben wir wieder das beste Leben zusammen. Sie kommt 2010 erst zur Schule, sie wird jetzt im Herbst Vorschulkind. Vielleicht ändert sich dann was. Dann hat sie einen festen Stand im Kindergarten, ist nicht so "zwischendrin". Sie gehört dann zu den Großen. Momentan gehört sie nirgends hin, sie ist keine Kleine, aber auch noch keine von den Großen. Vielleicht hätten sie einen Rat für mich. Im übrigen habe ich auf Anraten unserer Kinderarztes das Buch "Topfit für die Schule" gekauft, es ist ein tolles Begleitbuch, was mir viele Tipps und Anregungen aufzeigt. Aber leider kann ich nicht alles so umsetzen wie ich es wünschte. Vielen Dank. melli

Mitglied inaktiv - 16.07.2009, 10:29



Antwort auf: schwierige Phase?

Hallo Melli Ihre Tochter scheint im Moment "nur" zu Hause ein wenig unterfordert und deshalb unzufrieden und gelangweilt zu sein. Da hat sie dann auch keine Lust mehr Ihnen zu helfen, wie wir ja auch insgesamt lustlos sind und eigentlich uns nur noch ins Bett verkriechen mögen, wenn wir uns mal nicht so gut fühlen. Hat der Kinderarzt denn medizinische Gründe für diese Antriebsarmut, wie z.B. Eisenmangel ausgeschlossen? Freuen Sie sich gegenüber Ihrer Tochter ganz bewußt darüber, dass Sie auch schon ein "großes, selbstständiges, hilfsbereites" Mädchen haben. Als große Tochter darf sie vielleicht zusätzlich zum Kindergarten auch noch eine selbstgewählte Interessengruppe OHNE Mama besuchen? Regen Sie ihren Ehrgeiz an, Ihnen helfen zu wollen, indem Sie fragen, ob sie wohl schon so groß ist, dass sie den Mülleimer wegbringen, den Tisch decken o.Ä. kann oder ob Sie ihr dabei noch helfen müssen. Erlauben Sie ihr, auch mal bei einer Freundin schlafen zu dürfen, bzw. die Freundin bei Ihnen, sodass das eigene Heim für Ihre Tochter attraktiver wird. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 16.07.2009



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